ZEW-Förderkreis vergibt erneut Wissenschaftspreise

Der Preis für die beste wissenschaftliche Leistung am ZEW 2019/2020 geht an das Team der Studie „The Long-Term Costs of Government Surveillance: Insights from Stasi Spying in East Germany“ des ZEW-Forschungsbereichs „Soziale Sicherung und Verteilung“. Als bestes wirtschaftspolitisches Beratungsprojekt wurde die Studie „Textdaten-basierte Output-Indikatoren als Basis einer neuen Innovationsmetrik (TOBI)“, aus dem Bereich „Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik“, ausgezeichnet.

Die Auszeichnungen des ZEW – Förderkreis Wissenschaft und Praxis e.V., Mannheim, sind ein fester Bestandteil des akademischen Jahres am Institut. Mit den Preisen zeichnet der Verein herausragende wissenschaftliche Leistungen und wirtschaftspolitische Beratungsprojekte aus. Die Preise sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert.

Der Preis für die beste wissenschaftliche Leistung am ZEW 2019/2020 geht an Prof. Dr. Sebastian Siegloch, Leiter des ZEW-Forschungsbereichs „Soziale Sicherung und Verteilung“, und seine Koautoren Jun.-Prof. Dr. Andreas Lichter und Ass.-Prof. Dr. Max Löffler. In ihrer Studie „The Long-Term Costs of Government Surveillance: Insights from Stasi Spying in East Germany“ belegen die Wissenschaftler, wie sich die Überwachungsaktivitäten der Stasi langfristig und negativ auf die Vertrauensbildung, das kooperative Miteinander sowie das politische Engagement der Betroffenen auswirken. Die Veröffentlichung untermauert empirisch, dass der durch die Stasi-Überwachung verursachte Verlust an Sozialkapital bis heute negative Folgen für die Wirtschaftsleistung der ehemaligen DDR-Bürgerinnen und -Bürger hat. Das prämierte Papier wird in Kürze in der Zeitschrift „Journal of the European Economic Association“ publiziert.

Mit dem Preis für das beste wirtschaftspolitische Beratungsprojekt wurde die Studie „Textdaten-basierte Output-Indikatoren als Basis einer neuen Innovationsmetrik (TOBI)“ ausgezeichnet. Das Projektteam unter der Leitung von Dr. Georg Licht und Prof. Dr. Irene Bertschek mit Janna Axenbeck, Patrick Breithaupt, Dr. Jan Kinne und Dr. Christian Rammer entwickelte ein Verfahren, das traditionelle Unternehmensdatenbanken um webbasierte Daten erweitert. Das Projekt TOBI wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert, es ist ein Verbundprojekt mit der Universität Giessen und Prof. Dr. Winker. TOBI ermöglicht es, Websites in kürzester Zeit mithilfe von künstlicher Intelligenz auszuwerten und so genaue Einblicke in Produkte, Dienstleistungen und Standards von Unternehmen zu gewinnen. Damit lassen sich rasch Trends in der Entwicklung von Produkten, Dienstleistungen und Geschäftsmodellen erkennen. Unternehmen sehen so frühzeitig, wie ihre Konkurrenten handeln und können schneller auf Marktveränderungen reagieren. Auf Grundlage dieses Projekts erfolgte mit ISTARI die erste Ausgründung eines Unternehmens aus dem ZEW Mannheim, gegründet von ZEW-Ökonom Dr. Jan Kinne und David Lenz von der Uni Giessen, – ein weiterer Indikator für die innovative Leistung des Forschungsteams.

Exzellente Forschungs- und Beratungstätigkeit am ZEW

Pandemiebedingt wird die feierliche Preisverleihung mit Laudatio auf das kommende Jahr  verschoben. Der Vorsitzende des ZEW-Förderkreises, Dr. Georg Müller, betonte bei der digitalen Mitgliederversammlung am 8.12.2020, dass beide Projekte große Resonanz erfahren hätten und dazu beitrügen, die Sichtbarkeit des ZEW zu stärken. Sei die erste Ausgründung eines Unternehmens aus dem ZEW  eine echte Errungenschaft, so leiste die Untersuchung zu den langfristigen Wirkungen autoritärer Organisationsformen einen besonderen Beitrag in der Debatte um die Lebensverhältnisse in Ost und West. „Die beiden Wissenschaftspreise zeichnen exzellente Forschungs- und Beratungstätigkeit am ZEW aus“, so der Geschäftsführer des ZEW, Thomas Kohl. „Die diesjährigen Preisträger haben sich zudem in besonderem Maße um den Wissenstransfer und die Außenwirkung des ZEW verdient gemacht. Ich freue mich sehr, dass der ZEW-Förderkreis diese Leistungen honoriert und dass die Preise nun bereits zum dritten Mal vergeben werden können.“

Die Mitgliederversammlung des Förderkreises wurde auch genutzt, das neue Logo und das neue Erscheinungsbild des Vereins vorzustellen. Der modernisierte Markenauftritt des Förderkreises stieß bei den Mitgliedern auf großen Zuspruch.

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