ZEW/BvD-Seminar gibt Einblick in Forschungsprojekte

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Nutzung der Orbis- und Zephyr-Datenbanken für die wissenschaftliche Arbeit

Im Seminar am 1. Juli 2021 ging es um die wissenschaftliche Nutzung der Orbis- und Zephyr-Datenbanken von BvD und welche vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten die beiden Datenbanken eröffnen.

„Taxation, Venture Financing and State Aid: Using Orbis & Zepyhr Data in Economic Analysis“ war der Titel eines Online-Seminars von ZEW Mannheim und Bureau van Dijk (BvD) am 1. Juli 2021. Bei diesem Seminar ging es um die wissenschaftliche Nutzung der Orbis- und Zephyr-Datenbanken von BvD. Anhand von drei wissenschaftlichen Forschungsprojekten zeigten Wissenschaftler mehrerer europäischer Forschungseinrichtungen, welche vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten die beiden Datenbanken eröffnen.

Zunächst demonstrierte Maximilian Todtenhaupt, Assistant Professor an der Norwegian School of Economics (NHH), wie sich die Datenbanken Orbis und Zephyr für die Untersuchung von Produktivitätseffekten bei Fusionen und Übernahmen nutzen lassen. In seinem Forschungsprojekt, dessen Ergebnisse bereits in einer renommierten internationalen Fachzeitschrift veröffentlicht wurden, hat er gemeinsam mit Johannes Voget, Professor an der Universität Mannheim und Research Associate am ZEW, untersucht, welche Rolle zwischenstaatliche Steuerunterschiede bei der Realisierung von Produktivitätsgewinnen durch Fusionen und Übernahmen spielen. Anhand von Daten zu rund 11.000 internationalen Eigentümerwechseln zeigen die beiden Autoren, dass sich Steuerunterschiede zwischen den Sitzländern eines Käufer- und Zielunternehmens negativ auf die Produktivitätszuwächse auswirken.

Marius Berger, Wissenschaftler am ZEW Mannheim, stellte in seinem Vortrag ein aktuelles Forschungsprojekt vor, das den Wirkungszusammenhang von Subventionen für Startup- Unternehmen und der Folgefinanzierung durch Wagniskapitalgeber untersucht. Dabei wollen er und seine Ko-Autorin Hanna Hottenrott, Professorin an der TUM School of Management der TU München, verstehen, ob bestimmte Wagniskapitalgeber verstärkt auf Subventionen in Form von Zuschüssen und zinsvergünstigten Darlehen reagieren. Für ihr Projekt nutzen die Forschenden Daten zu Minderheitsbeteiligungen aus der Zephyr-Datenbank, die sie unter anderem mit dem IAB/ZEW Gründungspanel verknüpfen.  Ihre Resultate zeigen, dass staatliche Subventionen insbesondere die Wahrscheinlichkeit für die Beteiligung von Frühphaseninvestoren (Business Angels und öffentliche Wagniskapitalfonds) erhöhen.

Sven Heim, Assistant Professor für Economics an der Universität MINES ParisTech, gab in seinem Vortrag einen Einblick in die Nutzung von Orbis für wettbewerbsökonomische Fragen. Er und seine Ko-Autoren Kai Hüschelrath (Professor an der FH Schmalkalden), Philipp Schmidt-Dengler (Professor an der Universität Wien), und Dr. Maurizio Strazzeri (Universität Bern) untersuchen in ihrer Studie, die in der referierten Fachzeitschrift European Economic Review veröffentlicht wurde, welchen Einfluss staatliche Beihilfen auf das Überleben und die Wirtschaftlichkeit der begünstigten Unternehmen haben. Mit Hilfe der Orbis-Datenbank identifizieren die Autoren eine Gruppe geeigneter Vergleichsunternehmen, die ihnen eine Aussage darüber erlauben, wie sich die begünstigten Unternehmen ohne Beihilfe entwickelt hätten. Ihre Ergebnisse zeigen, dass staatliche Beihilfen nicht nur die Wahrscheinlichkeit eines Marktaustritts deutlich reduzieren, sondern die begünstigten Unternehmen auch länger am Markt bestehen und wirtschaftlich effizienter arbeiten.

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