Wie lassen sich Immobilien für die Altersvorsorge nutzen?
#ZEWPodcastZEW-Ökonomin Dr. Karolin Kirschenmann im #ZEWPodcast „Wirtschaft • Forschung • Debatten“
Viele Menschen haben im Rentenalter zu wenig Geld, obwohl sie Besitzer einer Immobilie sind. Um dieses Problem zu lösen, sind in den vergangenen Jahren verschiedene Finanzmodelle wie die Leibrente auf den Markt gekommen. Sie ermöglichen es, Immobilien zu Geld zu machen ohne dass man dabei das Wohnrecht verliert. In der 19. Folge des #ZEWPodcasts „Wirtschaft · Forschung · Debatten“ geht ZEW-Ökonomin Dr. Karolin Kirschenmann auf die unterschiedlichen Verrentungsprodukte ein und erklärt für wen sie in Frage kommen. Außerdem spricht sie darüber, wie die Politik hier regulativ wirken kann und wie der Markt in anderen Ländern funktioniert.
„Bisher haben Haushalte in Deutschland meistens mit dem Gedanken in eine Immobilie gespart, dass sie im Alter mietfrei wohnen können“, sagt Kirschenmann im Podcast. Ein neuer Gedanke sei es nun, „dass man letztendlich das Geld, das in der Immobilie steckt, aus den Steinen herauslösen kann.“
Je nach individuellen Bedürfnissen kommen hierfür unterschiedliche Produkte in Frage. Kirschenmann rät, dass man die verschiedenen Alternativen sehr genau abwägen müsse. Das Modell der Leibrente ermöglicht beispielsweise einen kompletten Verkauf der Immobilie an einen Anbieter – im Gegenzug bekommt man je nach Vereinbarung eine lebenslange Rente oder Rente auf Zeit und muss sich nicht mehr um die Instandhaltung der Immobilie kümmern. Anders ist dies etwa bei einem Verkauf mit Nießbrauch: Hier bleibt man auch nach Verkauf für die Instandhaltung verantwortlich und kann die Immobilie auch nach einem Auszug noch weiter vermieten. Ebenso gibt es Modelle, bei der man nur einen Teil des Hauses verkauft und dem neuen Miteigentümer ein monatliches Nutzungsentgelt bezahlt wird.
Von der Politik wünscht sich Kirschenmann eine stärkere regulatorische Begleitung: „Ich würde ganz klar dafür plädieren, dass man anfängt, Mindeststandards einzuführen, um für eine bessere Orientierung für die Verbraucherinnen und Verbraucher zu sorgen“, so die Ökonomin. Stärkere Rahmenbedingungen gäbe es beispielsweise schon jetzt in Großbritannien.