SEEK-Projekt 2013: Langfristige Erträge aus Investitionen in Innovationen und Humankapital – Schätzung auf Basis eines strukturellen dynamischen Modells

SEEK-Projekt 2013: Langfristige Erträge aus Investitionen in Innovationen und Humankapital – Schätzung auf Basis eines strukturellen dynamischen Modells

Auftraggeber/Zuwendungsgeber

Land Baden-Württemberg

Zeitraum: 01.04.2013 – 30.11.2014

Das Ziel dieses Forschungsvorhabens ist es, langfristige Erträge aus Forschung und Entwicklung (FuE) und Humankapital für deutsche Unternehmen auf Basis der Daten des Mannheimer Innovationspanels zu schätzen. Die Forschung setzt an den beiden Arbeiten von Aw, Roberts, Xu (American Economic Review, 2011) und Peters, Roberts, Vuong und Fryges (2013) an, die dynamische diskrete Entscheidungsmodelle für Investitionen in FuE untersuchen und schätzen. Peters et al. (2013) haben ein dynamisches strukturelles Modell entwickelt, in dem die Entscheidung eines Unternehmens in FuE zu investieren, die Wahrscheinlichkeit für zukünftige Produkt- und Prozessinnovationen beeinflusst und sich die Einführung von Produkt- und Prozessinnovationen wiederum auf die zukünftige Produktivität und die Gewinne des Unternehmens auswirkt. Das Modell erlaubt es somit, den Einfluss der FuE-Entscheidung auf den Firmenwert zu identifizieren. Das Modell der FuE-Entscheidung berücksichtigt außerdem, dass  die Produktivitätsentwicklung auf Unternehmensebene eine hohe Persistenz über die Zeit aufweist sowie die Tatsache, dass die Erträge aus FuE von Unternehmen zu Unternehmen in Abhängigkeit von ihrer Produktivität, ihres Kapitalstocks und dem FuE-Verhalten in der Vergangenheit variieren können. Das Modell kann als das strukturelle Pendant zum Modell von Crèpon, Duguet und Mairesse (1998) verstanden werden, das bislang vielfach in der Literatur genutzt wird, um den Zusammenhang zwischen FuE-Investitionen, Innovationen und Produktivität zu untersuchen. Der Vorteil des strukturellen Ansatzes liegt darin begründet, dass er die Entscheidung eines Unternehmens in FuE zu investieren derart modelliert, dass die Entscheidung konsistent ist mit der Maximierung der langfristig erwarteten Nettoerträge aus dieser Investition. Auf Basis des Modells können die langfristigen Erträge geschätzt und insbesondere für kontrafaktische Politiksimulationen genutzt werden.Das Projekt wird auf diesen Modellen aufbauen und es in verschiedenen Dimensionen erweitern:

  1. Die Entscheidung in FuE zu investieren wird nicht mehr nur als diskrete Wahlentscheidung modelliert, sondern als kontinuierliche Variable. Diese Modifikation erlaubt es, die langfristigen Erträge verschiedener FuE-Ausgabenhöhen zu schätzen.
  2. Neben FuE wird auch die Entscheidung in Humankapital (Weiterbildung) zu investieren als ein Schlüsselfaktor angesehen, der die zukünftige Produktivität und Gewinne der Unternehmen beeinflusst. Diese Erweiterung erlaubt es, die langfristig erwarteten Nettoerträge der Weiterbildung für Unternehmen zu schätzen.
  3. Wir werden erstmals ein besonderes Augenmerk auf den Dienstleistungssektor legen und langfristige Nettoerträge aus FuE und Humankapital auf Basis eines dynamischen strukturellen Modells für diese Gruppe von Unternehmen schätzen, die in einer Wissensgesellschaft mittlerweile von zunehmender Bedeutung sind. Die Ausdehnung auf den Dienstleistungssektor lässt die Berücksichtigung von Weiterbildung besonders sinnvoll erscheinen, da im Dienstleistungssektor die Ausgaben für Weiterbildung im Allgemeinen größer sind als für FuE.
  4. Die Ergebnisse der Schätzung des strukturellen dynamischen Modells werden für kontrafaktische Politiksimulationen genutzt. Zum Beispiel kann simuliert werden, inwiefern die Änderungen der Kosten für FuE oder Weiterbildung, z.B. als Folge einer Subvention, die Entscheidung der Unternehmen in FuE und Weiterbildung zu investieren beeinflussen und wie sich dies auf zukünftige Produktivität und Gewinne auswirkt.

Projektteam

Bettina Peters

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Asst. Prof. Van Anh Vuong, PhD

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Bettina Peters
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Prof. Dr. Bettina Peters
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