Krisenresilienz von Familienunternehmen
Krisenresilienz von Familienunternehmen
Die durch die COVID-19-Pandemie ausgelöste Wirtschaftskrise ist im Frühjahr 2020 in ihrem Ausmaß und Dauer noch nicht zuverlässig einschätzbar. Schon jetzt ist jedoch absehbar, dass die Pandemie und die weltweit auf massive Reduktion sozialer Kontakte abzielenden Gegenmaßnahmen zu einer zumindest kurzzeitig sehr tiefen Rezession führen, die möglicherweise alle Wirtschaftskrisen der Nachkriegszeit in den Schatten stellen wird. Die ökonomischen Folgen der Pandemie sind deshalb so gravierend, weil es sich um einen kombinierten Angebots- und Nachfrageschock handelt, der simultan in weiten Teilen der Welt und gleichermaßen in Industrie- und Schwellenländern auftritt. Auf der Angebotsseite leidet die Produktion durch die „Shutdowns“ des öffentlichen Lebens und weiter Teile des Dienstleistungssektors, durch die verringerte Verfügbarkeit von Arbeitskräften aufgrund von Quarantäne oder Schul- und Kita-Schließungen und durch Störungen der globalen Lieferketten. Auf der Nachfrageseite verringert ein abrupter Absturz in der Unternehmens- und Konsumentenzuversicht die Bereitschaft zu konsumieren oder zu investieren. Hinzu kommt, dass Konsummöglichkeiten massiv eingeschränkt sind. In dieser akuten Krisensituation zeigt sich, wie es um die „Resilienz“ von privaten Haushalten, Unternehmen und ganzer Volkswirtschaften bestellt ist. Mit „Resilienz“ wird in der Ökonomie die Fähigkeit bezeichnet, „vorbereitende Maßnahmen zur Krisenbewältigung zu ergreifen, unmittelbare Krisenfolgen abzumildern und sich an veränderte Rahmenbedingungen anzupassen“. Ein resilientes Unternehmen zeichnet sich dadurch aus, dass es funktionsfähig und intakt bleibt und damit auch in einem Umfeld mit schweren, krisenhaften Veränderungen überleben kann und nach Abklingen der Krise – möglicherweise mit starken Anpassungen – seine langfristigen Zielsetzungen wieder erreichen kann. Dieses Projekt hat das Ziel, die Krisenresilienz von Familienunternehmen in der Corona-Krise zu analysieren. Zusätzlich soll aufgezeigt werden, wie die deutsche Wirtschaftspolitik diese Resilienz positiv oder negativ beeinflussen kann.