Comparing the Market Valuation of Innovative Assets in U.S. and German Firms
Comparing the Market Valuation of Innovative Assets in U.S. and German Firms
Seit vielen Jahren wird der Zusammenhang zwischen Investitionen in Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten (FuE) und deren Erträgen in der Literatur diskutiert. Bisherige Forschungsarbeiten haben gezeigt, dass es schwierig ist, einen Zusammenhang zwischen FuE und Produktivitätswachstum nachzuweisen. Beispielsweise macht es die lange Lagstruktur zwischen der Durchführung von FuE und der Transformation von Inventionen in Innovationen, d.h. am Markt erfolgreiche neue Produkte oder in den Produktionsprozess eingebettete, kostensenkende Verfahren, schwierig mit vorhandenen Daten einen (positiven) Effekt zu identifizieren. Aufgrund dieser Problematik haben Wissenschaftler bereits in den achtziger Jahren den Unternehmenswert als Indikator verwendet. In dieser Literatur, die sich fast ausschließlich auf die USA bezieht, wird der Unternehmenswert als Bündel verschiedener Vermögensbestandteile des Unternehmens interpretiert. Unterschieden werden insbesondere konventionelle Kapitalwerte wie Anlagevermögen, Umlaufvermögen etc. und Wissenskapital. Das Wissenskapital eines Unternehmens sollte sich ebenso wie das konventionelle, bilanzierte Kapital im Unternehmenswert widerspiegeln. Gängige Maße, die zur Approximation eines Wissenstocks herangezogen werden, sind Zeitreihen von FuE-Aufwendungen oder Patenten sowie ein aus jährlichen Aufwendungen berechneter FuE-Stock oder korrespondierend dazu der Patentstock. In der jüngeren Literatur werden die Patente mit der Anzahl ihrer Zitationen in anderen Patenten gewichtet, um den ökonomischen Wert eines Patentes besser zu erfassen. In diesem Forschungsvorhaben soll zum ersten Mal für Deutschland der Ansatz über den Unternehmenswert verwendet werden, um mögliche positive Effekte von Innovationen aufzuzeigen. Durch die Kooperation mit Prof. Bronwyn Hall (UC Berkeley) kann auch auf US-amerikanische Firmendaten zu diesem Thema zugegriffen werden, was einen Vergleich zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland ermöglicht. Neben der inhaltlichen Neuerung für Deutschland sollen auch ökonometrische Paneldatenmodelle eingesetzt werden, die eine Selektionskorrektur ermöglichen. Zwar wurden in jüngeren Studien einige Schätzverfahren zu diesem Thema entwickelt, aber ihre Umsetzung in empirischen Arbeiten ist rar, insbesondere in der industrieökonomischen Literatur. Als Erweiterung des Projektes ist es ebenfalls geplant, die Wirkung von FuE-Subventionen auf den Unternehmenswert zu analysieren. In bisherigen Arbeiten zu Wirkungsanalysen öffentlicher Forschungsförderung konnte gezeigt werden, dass öffentliche Fördergelder für FuE nicht in reinen Mitnahmeeffekten verpuffen, sondern die öffentlichen Mittel komplementär zu privatfinanzierten Innovationsaktivitäten sind. Allerdings beziehen sich die meisten Analysen nur auf die Inputseite des Innovationsprozesses, d.h. auf FuE- und Innovationsaufwendungen. Es besteht die Möglichkeit, dass Unternehmen durch öffentliche Förderung zwar mehr aufwenden, aber die Mittel nicht effizient eingesetzt werden und keinen zusätzlichen Ertrag zu den privatfinanzierten Aktivitäten liefern. Der Unternehmenswertansatz bietet die Möglichkeit die Outputseite, also die Ertragsseite von Innovationen, mit in solche Analysen einzubeziehen.