Netzzusammenschaltung und Wettbewerb im Markt für Internet Backbone Leistungen
Netzzusammenschaltung und Wettbewerb im Markt für Internet Backbone Leistungen
Das Projekt untersucht die Auswirkungen der im Internet vorhandenen Netzexternalitäten auf die Anreize für die Netzzusammenschaltung zwischen Internet Service Providern. Da der Nutzen eines Internetzugangs mit der Anzahl der über das Internet zu erreichenden Unternehmen und Individuen ansteigt, ist das Internet ein klassisches Beispiel für einen Markt mit Netzwerkeffekten. Das Ausschöpfen dieses Nutzenpotentials setzt Netzzusammenschaltungen zwischen einzelnen Netzinseln sowie Kompatibilität der einzelnen Netze voraus. In der Analyse wurde ein Schwerpunkt auf die Frage gelegt, ob durch das Vorliegen von Netzexternalitäten Probleme entstehen, die nicht endogen durch marktliche Prozesse gelöst werden und demnach staatlichen Handlungsbedarf begründen. Im Mittelpunkt der Analyse stand dabei die Frage inwieweit Internet Service Provider der obersten Hierarchieebene aus dem Vorliegen von Netzexternalitäten Marktmacht ableiten können. Auf Basis des disaggregierten Regulierungsansatzes wurden im Rahmen des Projekts die Argumente für einen regulatorischen Eingriff in den Markt für Netzzusammenschaltungsleistungen beurteilt. Es konnte gezeigt werden, dass im Markt für Netzzusammenschaltungen keine netzspezifische Marktmacht vorliegt, die regulatorische Eingriffe rechtfertigen könnte. Nur im lokalen Telekommunikationsnetz, welches in der Wertschöpfungskette dem Markt für Netzzusammenschaltungen vorgelagert ist, verbleiben monopolistische Engpassbereiche (auch bottlenecks genannt), die dem Besitzer der lokalen Netzinfrastruktur Marktmacht verleihen. Um eine Übertragung dieser Marktmacht in den Markt für Netzzusammenschaltungen zu verhindern, sollte eine sektorspezifische Regulierung der monopolistischen Engpassbereiche im lokalen Anschlussnetz Wettbewerbern den Zugang zu diesen Engpassbereichen zu nicht diskriminierenden Bedingungen ermöglichen. Die wettbewerbspolitischen Empfehlungen, die im Rahmen des Projekts erarbeitet wurden, konzentrieren sich deshalb auf die Regulierung der verbleibenden monopolistischen Engassbereiche in der Telekommunikationsinfrastruktur.