Begleit- und Wirkungsforschung zur Hightech-Strategie: Systemevaluierung "KMU-innovativ"
Begleit- und Wirkungsforschung zur Hightech-Strategie: Systemevaluierung "KMU-innovativ"
Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind eine zentrale Stütze des Innovationsgeschehens in Deutschland. Rund 95% aller innovierenden Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe haben weniger als 500 Beschäftigte, in den wissensintensiven Dienstleistungen liegt diese Quote sogar bei 98%. Über ein Viertel der gesamten Innovationsausgaben von Industrieunternehmen und fast die Hälfte der Innovationsausgaben in den wissensintensiven Dienstleistungen entfallen auf KMU. In einer Reihe von Spitzentechnologiebereichen sind KMU Vorreiter des technologischen Fortschritts.Die bisherige Förderung der Spitzenforschung kam den begrenzten Zeit- und Ressourcenbudgets der KMU nur wenig entgegen. Entsprechend zeigten sich deutliche Hürden für KMUs bei der Teilnahme an öffentlichen FuE-Förderprogrammen. Vor diesem Hintergrund setzt die Förderinitiative "KMU-innovativ" als Teil der Hightech-Strategie der Bundesregierung an. Sie zielt darauf ab, die Beteiligung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in den Fachprogrammen des BMBF zu erhöhen, indem der Zugang zur Fachprogrammförderung administrativ vereinfacht, beschleunigt und stärker an den spezifischen Anforderungen von forschenden KMU ausgerichtet wird. Die Ansatzpunkte von KMU-innovativ umfassen strukturelle und prozessuale Komponenten: regelmäßige (halbjährliche) Auswahlrunden, ein zweistufiges Antragsverfahren, feste Fristen für die einzelnen Verfahrensschritte, ein umfassendes Beratungsangebot durch die Projektträger und den eigens eingerichteten Lotsendienst für Unternehmen bei der Förderberatung "Forschung und Innovation" des Bundes sowie kleinere Projektgrößen und -verbünde sind die Kernelemente von KMU-innovativ.Die Systemevaluierung von "KMU-innovativ" hat gezeigt, dass die Förderinitiative durch die Kombination verschiedener, zum Teil neu ausgerichteter Förderelemente der Fachprogrammförderung ein attraktives Förderangebot für forschende KMU bereitgestellt hat. Die Nachfrage nach KMU-innovativ-Förderung war in der Folge in allen beteiligten Technologiefeldern hoch. Die Zahl der in den BMBF-Fachprogrammen geförderten KMU konnte durch KMU-innovativ erheblich gesteigert werden. Dabei wurden überwiegend KMU erreicht, die zuvor noch keine BMBF-Förderung erhalten haben. Die Förderung hat zu zusätzlichen FuE-Aktivitäten in den KMU beigetragen und vielen geförderten KMU eine Ausweitung ihrer technologischen Kompetenzen ermöglicht. Gegenüber anderen FuE-Förderprogrammen für KMU grenzt sich KMU-innovativ durch den hohen technologischen Anspruch der Vorhaben und die hohe Forschungsintensität der geförderten KMU ab. Im Vergleich zu den im Rahmen der Fachprogramme geförderten Vorhaben setzt KMU-innovativ auf kleinere Verbundprojekte und fördert häufiger Einzelprojekte.Die Einzelergebnisse der Evaluation können dem Abschlussbericht entnommen werden.In einem ergänzenden Projektteil wurde eine vergleichende Ex-post-Evaluation der Programme BioChance und BioChancePlus durchgeführt, die bezüglich einzelner Programmziele und Programmcharakteristika als Vorreiter für "KMU-innovativ" angesehen werden können. Leiter des Projektteils BioChance/BioChancePlus war Dr. Georg Licht.