Oberbayern und Oberfranken sind bei Gründungen in Bayern spitze

Forschung

Die Unternehmensgründungen in den großen westdeutschen Flächenstaaten sind in den Jahren 2000 bis 2012 – abgesehen von zwei kurzen Zwischenhochs – zurückgegangen. Bayern zeigt sich von diesem Trend weniger stark betroffen als etwa Baden-Württemberg oder Nordrhein-Westfalen. Sowohl bei einer Betrachtung der Gründungen über alle Branchen als auch der Gründungen in den besonders wichtigen forschungs- und wissensintensiven Branchen liegt Bayern seit dem Jahr 2008 vor den anderen westdeutschen Flächenstaaten.

Als Gründungsschwerpunkte innerhalb Bayerns erweisen sich die Regierungsbezirke Oberbayern, insbesondere die Region südlich von München, sowie Oberfranken, vornehmlich um die Städte Bamberg, Coburg und Hof. Dies sind Ergebnisse aus einer Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), die im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie durchgeführt wurde und die auf Daten des Mannheimer Unternehmenspanels (MUP) basiert. Mit inzwischen vorliegenden Daten auch für das Jahr 2012 wurden die Ergebnisse für das Gründungsgeschehen bis an den aktuellen Rand fortgeschrieben.

Die Studie attestiert Bayern eine im Vergleich zu anderen westdeutschen Flächenländern sehr rege Gründungstätigkeit, mit einer modernen Branchenstruktur der Neugründungen. Letztere resultiert unter anderem daraus, dass Bayern bei einem Vergleich der Gründungsintensitäten (Anzahl aller Gründungen pro Jahr pro 10.000 Erwerbsfähige) in den forschungs- und wissensintensiven Branchen einen herausgehobenen Platz unter den westdeutschen Flächenländern einnimmt. So liegt die jährliche Anzahl von Gründungen in den Branchen der Industrieunternehmen, die Forschung und Entwicklung betreiben, nahezu über den gesamten Betrachtungszeitraum seit dem Jahr 2000 hinweg an zweiter Stelle hinter der Gründungsintensität von Baden-Württemberg. In den Branchen der wissensintensiven Dienstleistungen weist Bayern in diesem Zeitraum sogar durchgängig deutlich höhere Gründungsintensitäten auf als die Vergleichsländer.

Bei einem Vergleich der Gründungsintensitäten der sieben bayerischen Regierungsbezirke Ober- und Niederbayern, Oberpfalz, Ober-, Mittel- und Unterfranken sowie Schwaben zeigt sich, dass Oberbayern und Oberfranken hier klar an der Spitze liegen.  Dabei hat Oberbayern seine Stärke bei Gründungen in den Branchen der  wissensintensiven Dienstleistungen und Oberfranken dominiert bei den Gründungen in der  forschungsintensiven Industrie.

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