Bessere Beschäftigungschancen für Immigranten durch Lohnsubventionen im privaten Sektor
ForschungImmigranten finden in vielen europäischen Ländern deutlich schwerer Zugang zum regulären Arbeitsmarkt als einheimische Arbeitskräfte. Um die Arbeitsmarktchancen von Immigranten zu verbessern, greifen daher viele europäische Regierungen auf Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik zurück. Dabei erweisen sich vor allem Lohnsubventionen im privaten Sektor als hilfreich, um Immigranten eine Beschäftigung zu verschaffen. Trainingsmaßnahmen, Unterstützung bei der Jobsuche oder Lohnsubventionen im öffentlichen Sektor sind dagegen weniger geeignet. Dies ist das Ergebnis einer Meta-Analyse des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim. Für diese Analyse haben Wissenschaftler des ZEW 33 wissenschaftliche Studien zur Wirkung arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen auf Immigranten in Dänemark, Deutschland, Finnland, den Niederlanden, Norwegen, Schweden und der Schweiz ausgewertet.
Die Ergebnisse der ZEW-Analyse zeigen, dass die untersuchten Länder die Wirkung ihrer aktiven Arbeitsmarktpolitik auf Immigranten erheblich verbessern könnten. So würde vor allem ein vermehrter Einsatz von Lohnsubventionen im privaten Sektor dazu beitragen, den Anteil der Immigranten, der sich in Beschäftigung befindet, zu steigern. Dies wäre allerdings mit erheblichen Kosten verbunden.
Immigranten stellen in vielen Ländern Europas eine benachteiligte Gruppe auf dem Arbeitsmarkt dar: Sie sind häufiger arbeitslos als die einheimische Bevölkerung. So war die Arbeitslosenquote von Immigranten im Jahr 2010 in den OECD-Ländern Europas um durchschnittlich 4,3 Prozentpunkte höher als die Arbeitslosenquote der Einheimischen. In Deutschland war diese Differenz mit 5,6 Prozentpunkten sogar noch etwas höher.
Um die Beschäftigungschancen von Immigranten zu verbessern, greifen die europäischen Länder auf vielfältige Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik zurück. Dies sind insbesondere Sprach- und Integrationskurse, Trainingsmaßnahmen, Lohnsubventionen im privaten und im öffentlichen Sektor sowie Unterstützung bei der Jobsuche. In empirischen Evaluationsstudien werden die Beschäftigungseffekte der einzelnen Maßnahmen zwar untersucht, eine Gesamtschau der Ergebnisse dieser Einzelstudien fehlte allerdings bisher. Um den politischen Entscheidungsträgern ein Bild davon zu verschaffen, welche Maßnahmen für die Arbeitsmarktintegration von Immigranten besonders förderlich sind und welche nicht, hat das ZEW die Ergebnisse der vorhandenen 33 Studien zu einer Meta-Analyse verdichtet.
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