Unternehmensnahe Dienstleister verhindern Minus bei Gründungen

In der Branche der unternehmensnahen Dienstleister ist die Zahl der Unternehmensgründungen 1999 in Westdeutschland um gut zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Auch in Ostdeutschland einschließlich Berlin erhöhte sich die Zahl der Gründungen um beachtliche sechs Prozent. Damit setzt sich dieser Wirtschaftszweig deutlich von der Entwicklung in Gesamtdeutschland ab.

Dies geht aus einer aktuellen Untersuchung des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, zum Gründungsgeschehen in Deutschland hervor. Die unternehmensnahen Dienstleister, zu denen unter anderem EDV-Dienstleister, Unternehmensberater, Ingenieurbüros und Werbeagenturen zählen, bestimmen aufgrund ihrer Gründungsdynamik das Gründungsgeschehen in Deutschland maßgeblich mit. So hat sich ihr Anteil an allen Gründungen in Westdeutschland von gut 17 Prozent im Jahr 1993 auf 21 Prozent im vergangenen Jahr erhöht. In Ostdeutschland stieg der Anteil auf knapp 16 Prozent 1999 gegenüber 14 Prozent im Jahr 1993. Insbesondere die Wirtschaftszweige Unternehmens- und Rechtsberatung sowie EDV-Dienstleistungen haben zu dieser Entwicklung beigetragen.

Außerhalb der unternehmensnahen Dienstleistungen stellt sich die Gründungstätigkeit indessen weniger erfreulich dar. In Westdeutschland stagniert die Zahl der Unternehmensgründungen auf dem Niveau von 1998. In Ostdeutschland ging die Zahl aller Unternehmensgründungen im Jahr 1999 sogar um mehr als vier Prozent gegenüber 1998 zurück. Nach dem Abflauen des Gründungsbooms in Ostdeutschland im Zuge der Wiedervereinigung waren die Gründungszahlen ab 1995 dort wieder gestiegen. Diese positive Entwicklung ist nunmehr unterbrochen.

Das ZEW berichtet seit 1991 regelmäßig über das Gründungsgeschehen in Deutschland. Als Unternehmensgründung wird dabei jeder erstmalige Aufbau eines Unternehmens bezeichnet. Dabei werden alle Unternehmensgründungen berücksichtigt, die ihren wirtschaftlichen Schwerpunkt nicht in der Land- und Forstwirtschaft oder im öffentlichen Sektor haben und die keine Beteiligungsgesellschaften sind.

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