Informationswirtschaft in Deutschland - Unternehmen der Informationswirtschaft starten optimistisch ins Jahr 2015

Informationswirtschaft

Stimmungsindikator der Informationswirtschaft.

Die Konjunktur in der Informationswirtschaft in Deutschland läuft weiterhin gut. Sowohl die wirtschaftliche Lage im vierten Quartal 2014 als auch die konjunkturelle Entwicklung in den ersten drei Monaten des Jahres 2015 werden von den Unternehmen der Branche überwiegend optimistisch eingeschätzt. Entsprechend erreicht der ZEW Stimmungsindikator für die Informationswirtschaft, der sowohl die Lage als auch die Erwartungen berücksichtigt, zum Jahreswechsel einen Stand von 64,4 Punkten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage in der Informationswirtschaft, die das ZEW im Dezember 2014 durchgeführt hat.

Für das erste Quartal 2015 rechnet eine Mehrheit der Unternehmen mit einer positiven Entwicklung von Umsatz und Nachfrage. Entsprechend befindet sich der Teilindikator für die Geschäftserwartungen in der Dezember-Befragung mit 59,8 Punkten deutlich über der kritischen 50-Punkte-Marke, was eine positive konjunkturelle Situation signalisiert. Nicht zuletzt wegen des Jahresendgeschäfts wurde die Geschäftslage im vierten Quartal 2014 ebenfalls von den meisten Unternehmen als positiv bewertet, sodass der entsprechende Teilindikator nunmehr bei einem Wert von 69,3 Punkten liegt.

Der Wirtschaftszweig Informationswirtschaft setzt sich aus den Teilbranchen Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), Mediendienstleister und wissensintensive Dienstleister zusammen. Die Unternehmen in der IKT-Branche schätzen die konjunkturelle Stimmung etwas besser ein als im Vorquartal. Der Stimmungsindikator steigt somit auf einen Stand von 66,4 Punkten. Grund für die gute Stimmung in der IKT-Branche ist die positive Entwicklung der Geschäftslage. Der entsprechende Teilindikator erreicht mit einem Wert von 70,3 Punkten den höchsten Stand des Jahres 2014. Demgegenüber haben sich die Geschäftserwartungen etwas verschlechtert und der entsprechende Teilindikator geht auf einen Wert von 62,9 Punkten zurück. Dennoch signalisiert dieser Wert, dass trotz der bereits besonders positiven Geschäftslage im vierten Quartal 2014 die Unternehmen überwiegend davon ausgehen, Umsatz und Nachfrage im ersten Quartal 2015 noch weiter steigern zu können.

In der Medienbranche hat sich das konjunkturelle Klima abermals verbessert. Zum dritten Mal in Folge überschreitet der Stimmungsindikator die entscheidende Marke von 50 Punkten, was eine gute Stimmung bei der Mehrzahl der Mediendienstleister reflektiert. Mit einem Stand von 60 Punkten erreicht der Stimmungsindikator den höchsten Stand seit über drei Jahren. Ausschlaggebend für die gute Stimmung ist die besonders positive Entwicklung der Geschäftslage. Der entsprechende Teilindikator steigt um 17,4 Punkte auf einen Wert von 66,7 Punkten. Im Gegenzug verliert der Teilindikator für die Geschäftserwartungen 9,9 Punkte und schließt bei einem Wert von 54,1 Punkten ab. Dennoch deutet der Stand des Teilindikators weiter darauf hin, dass mehr Mediendienstleister mit einer positiven Geschäftsentwicklung rechnen als mit einer negativen.

Auch bei den wissensintensiven Dienstleistern steht der verbesserten Geschäftslage eine Eintrübung der Geschäftserwartungen gegenüber. Insgesamt überwiegt allerdings die positive Entwicklung der Geschäftslage, sodass der Stimmungsindikator auf einen Wert von 63,8 Punkten steigt. Im Saldo erzielen 41,4 Prozent der wissensintensiven Dienstleister steigende Umsätze und 35 Prozent können eine höhere Nachfrage nach den von ihnen erbrachten Dienstleistungen verbuchen. Infolgedessen steigt der Teilindikator für die Geschäftslage auf einen Stand von 69,1 Punkten. Der Teilindikator für die Geschäftserwartungen rutscht hingegen auf einen Wert von 58,9 Punkten ab, signalisiert aber dennoch optimistische Erwartungen.

Für Rückfragen zum Inhalt

Daniel Erdsiek, Telefon 0621/1235-356, E-Mail erdsiek@zew.de

 

Der ZEW Stimmungsindikator Informationswirtschaft

Der ZEW Stimmungsindikator Informationswirtschaft wird aus den vier Komponenten Umsatzlage, Nachfragelage, Umsatzerwartungen und Nachfrageerwartungen (jeweils im Vergleich zum vorhergehenden beziehungsweise nachfolgenden Quartal) gebildet. Sie gehen jeweils mit gleichen Gewichten in die Berechnung ein. Umsatzlage und Nachfragelage bilden einen Teilindikator, der die Geschäftslage widerspiegelt. Umsatzerwartungen und Nachfrageerwartungen bilden einen Teilindikator, der die Geschäftserwartungen widerspiegelt. Das geometrische Mittel der Geschäftslage und der Geschäftserwartungen ergibt den Wert des ZEW Stimmungsindikators Informationswirtschaft. Der Stimmungsindikator kann Werte von 0 bis 100 annehmen. Werte größer als 50 weisen auf eine Verbesserung der konjunkturellen Stimmung im Vergleich zum Vorquartal hin, Werte kleiner als 50 auf eine Verschlechterung im Vergleich zum Vorquartal.

Die ZEW Konjunkturumfrage Informationswirtschaft

Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung befragt vierteljährlich mehr als 5.000 Unternehmen mit mindestens 5 Beschäftigten aus den Branchen (1) IKT-Hardware, (2) IKT-Dienstleister, (3) Medien, (4) Rechts- und Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung, (5) Public-Relations- und Unternehmensberatung, (6) Architektur- und Ingenieurbüros, technische, physikalische und chemische Untersuchung, (7) Forschung und Entwicklung, (8) Werbung und Marktforschung, (9) sonstige freiberufliche, wissenschaftliche und technische Tätigkeiten. Alle neun Branchen zusammen bilden den Wirtschaftszweig Informationswirtschaft. IKT-Hardware und IKT-Dienstleister bilden zusammen die IKT-Branche. Die sechs zuletzt genannten Branchen umfassen die wissensintensiven Dienstleister.

Anmerkung zur Hochrechnung

Um die Repräsentativität der Analysen zu gewährleisten, rechnet das ZEW die Antworten der Umfrageteilnehmer mit dem Umsatzgewicht der Unternehmen am gesamten Wirtschaftszweig Informationswirtschaft hoch. Die Formulierung "Anteil der Unternehmen" reflektiert somit den "Umsatzanteil der Unternehmen".