M&A-Report: Konzentration auf den europäischen Festnetzmärkten nimmt zu
M&A-IndexAuf den europäischen Märkten für (leitungsgebundene) Festnetzkommunikation ist seit Jahren ein massiver Konsolidierungstrend zu beobachten. Zwar ist die Zahl der Fusionen und Übernahmen (M&A) rückläufig und befindet sich auf dem niedrigsten Stand seit 2003, jedoch kam es in den vergangenen zwei Jahren zu einem massiven Anstieg der aggregierten Transaktionsvolumen, da vornehmlich größere Unternehmen miteinander fusionierten. Zu diesem Ergebnis kommen Untersuchungen des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, auf Basis der Zephyr-Datenbank von Bureau van Dijk (BvD).
Neben größeren Übernahmen im Bereich der Kabelnetzbetreiber kam es im Zuge des zunehmenden Zusammenwachsens von Fest- und Mobilfunknetzen auch zu Übernahmen mit dem Ziel, beide Infrastrukturkomponenten zu verbinden. Diese Transkaktionen sind zum Teil das Ergebnis einer zunehmenden Nachfrage seitens der Kunden nach möglichst vollständig integrierten Produktbündeln.
Auch die Zusammenführung von Sprach- und Datenkommunikation auf einem IP-Netzwerk (IP-Konvergenz), über das dann mehrere Dienste auf einer einheitlichen Plattform angeboten werden können, zwingt die Festnetzanbieter zu einer Umgestaltung ihrer Geschäftsmodelle, was den Wettbewerbsdruck weiter erhöht.
Neben dem zusätzlichen Wettbewerbsdruck kam es in den vergangenen Jahren zu Anpassungen bei den Geschäftsmodellen von Telekommunikationsanbietern, die zum Teil vertragliche Vereinbarungen mit Internetdienstanbietern umfassen, wie etwa die Vorinstallation kundenrelevanter Dienstanwendungen (Apps). Diese Entwicklung umfasst in erster Linie die Mobilk0mmunikationsbranche, deren Produkte aber ebenfalls in zunehmendem Wettbewerb mit leitungsgebundenen Sprachtelefonie- und Breitbanddiensten stehen.
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