Dienstleister der Informationsgesellschaft: Unternehmen wollen weniger in Ausbildung investieren
ForschungDie Dienstleister der Informationsgesellschaft erwarten, dass sich die Prespektiven von Auszubildenden im Wirtschaftszweig aufgrund der schlechten konjunkturellen Lage verdüstern. So rechnen 24 Prozent der Dienstleister der Informationsgesellschaft trotz neu aufgelegter Regierungsprogramme zur Förderung der Ausbildungsbereitschaft damit, dass in den kommenden drei Jahren die Anzahl Auszubildender im Wirtschaftszweig sinken wird.
70 Prozent erwarten, dass sich die Anzahl der Auszubildenden nicht verändert, und lediglich sechs Prozent gehen von einem Anstieg aus. Den höchsten Umsatzanteil von Unternehmen, die die Anzahl ihrer Ausbildungsverhältnisse verringern will, verzeichnen die Unternehmensberater (62 Prozent). Der höchsten Umsatzanteil von Unternehmen, die ihre Ausbildungsaktivitäten ausweiten will, findet sich in der Forschung und Entwicklung (39 Prozent).
Dies ist Ergebnis einer Umfrage bei Dienstleistern der Informationsgesellschaft, die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, in Zusammenarbeit mit dem Verband der Vereine Creditreform, Neuss, im März und April 2003 durchgeführt hat. An der Umfrage beteiligten sich rund 1.200 Unternehmen. Der Wirtschaftszweig Dienstleister der Informationsgesellschaft setzt sich zusammen aus Informations- und Kommunikationstechnologie- (IKT-) Dienstleistern (Unternehmen der Branchen EDV-Dienste und -Vermietung, IKT-Fachhandel sowie Telekommunikationsdienste) und wissensintensiven Dienstleistern (Unternehmen der Branchen Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung, Unternehmensberatung, Architekturbüros, technische Beratung und Planung, Forschung und Entwicklung sowie Werbung).
Der Umsatzanteil der Dienstleister der Informationsgesellschaft, die im ersten Quartal 2003 angeben, in einem oder mehreren anerkannten Ausbildungsberufen auszubilden, liegt mit etwa 70 Prozent auf dem Niveau des ersten Quartals 2002. Den höchsten Umsatzanteil von Unternehmen, die in anerkannten Ausbildungsberufen ausbilden, verzeichnen die Steuerberater und Wirtschaftsprüfer mit mehr als 90 Prozent. An zweiter und dritter Stelle rangieren die Branchen IKT-Handel (etwa 85 Prozent) und Architekten (mehr als 80 Prozent). Die schlechte konjunkturelle Lage dieser beiden Branchen hat sich somit bisher nicht negativ auf ihre Ausbildungsaktivitäten ausgewirkt. Vielmehr ist der Umsatzanteil der IKT-Händler und Architekten, die in einem oder mehreren Ausbildungsberufen ausbilden, im Vergleich zum Vorjahresquartal deutlich angestiegen.
Ansprechpartner
Dr. Margit Vanberg, E-Mail: vanberg@zew.de