ZEW-Konjunkturerwartungen Juni 2004 - Abwärtstrend gestoppt

Forschung

Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland steigen im Juni leicht an. Sie stehen nun bei +47,4 Punkten nach +46,4 Punkten im Mai.

"Das Ergebnis ist enttäuschend. Die gute Nachricht ist zwar, dass der Abwärtstrend der Erwartungen vorerst gestoppt ist. Aber die Hoffnungen auf einen deutlichen Anstieg haben sich nicht erfüllt, obwohl einige realwirtschaftliche Daten in Richtung einer konjunkturellen Erholung deuten", sagte ZEW-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Franz.

Der Indikator signalisiert weiterhin vorsichtigen Optimismus für eine weitere Konjunkturerholung. Belastend wirkt nach wie vor der hohe Ölpreis, der nicht zuletzt für den aufkommenden Inflationsdruck und die steigenden Zinserhöhungserwartungen verantwortlich ist. Positiv schlagen diesen Monat jedoch die kräftige Außennachfrage, der starke deutsche Auftragseingang und die Beruhigung auf dem Ölmarkt zu Buche.

Die aktuelle Konjunktursituation in Deutschland beurteilen die Experten in diesem Monat dank gestiegener Industrieproduktion und besser als befürchteten Arbeitsmarktdaten nun wieder weniger pessimistisch. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage steigt von -75,9 auf -69,8 Punkte.

Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone haben sich im Juni etwas verschlechtert. Der Euro-Indikator verliert -2,4 Punkte gegenüber dem Vormonat und liegt nun bei +56,8 Punkten. Der entsprechende Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum steigt von -50,6 Punkten weiter auf -45,0 Punkte.

An der Umfrage im Rahmen des ZEW-Finanzmarkttests des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, haben sich in diesem Monat 310 Analysten und institutionelle Anleger beteiligt. Sie wurden nach ihren mittelfristigen Erwartungen bezüglich der Konjunktur- und Kapitalmarktentwicklung befragt. Der Indikator Konjunkturerwartungen gibt die Differenz der positiven und negativen Einschätzungen für die zukünftige Wirtschaftsentwicklung (auf Sicht von sechs Monaten) in Deutschland wieder.

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