ZEW-Konjunkturerwartungen August 2004 - Rückgang der Erwartungen
ForschungDie ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland gehen im August um 3,1 Punkte zurück. Der Indikator steht nun bei +45,3 Punkten nach +48,4 Punkten im Juli. Trotz des Rückgangs in diesem Monat gehen die Experten auch weiterhin von einer moderaten Konjunkturerholung bis Anfang nächsten Jahres aus.
Die schlechten Konjunkturnachrichten dominieren in diesem Monat: "Die Einschätzungen der Finanzanalysten gehen einher mit Befürchtungen, dass sich die Dynamik der Konjunkturerholung hierzulande abschwächt, weil die Unsicherheiten über die Entwicklung der Weltkonjunktur und des Ölpreises zugenommen haben", sagte ZEW-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Franz. Tatsächlich geben die jüngsten Konjunkturzahlen aus den USA Anlass zu der Befürchtung, dass sich die Weltwirtschaft und somit die bisher sehr starke Exportnachfrage in Deutschland abschwächen könnte. Zudem reduziert der hohe Ölpreis die Kaufkraft der Konsumenten und belastet die Binnennachfrage. Insofern scheint letztere den möglichen Nachfrageausfall von der Exportseite nicht auffangen zu können.
Die aktuelle Konjunktursituation in Deutschland beurteilen die Experten in diesem Monat weniger pessimistisch. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage steigt von -69,3 Punkten auf -65,2 Punkte.
Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone gehen im August weiter zurück. Der Euro-Indikator verliert -3,5 Punkte gegenüber dem Vormonat und liegt nun bei +52,0 Punkten. Der entsprechende Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum verbessert sich weiter von -40,5 auf -33,5 Punkte.
An der Umfrage im Rahmen des ZEW-Finanzmarkttests des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, haben sich in diesem Monat 291 Analysten und institutionelle Anleger beteiligt. Sie wurden nach ihren mittelfristigen Erwartungen bezüglich der Konjunktur- und Kapitalmarktentwicklung befragt. Der Indikator Konjunkturerwartungen gibt die Differenz der positiven und negativen Einschätzungen für die zukünftige Wirtschaftsentwicklung (auf Sicht von sechs Monaten) in Deutschland wieder.
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