ZEW-Konjunkturerwartungen im November 2004 - Einbruch der Konjunkturerwartungen

Forschung

Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland gehen im November deutlich um -17,4 Punkte zurück. Der Indikator steht nun bei +13,9 Punkten nach +31,3 Punkten im Oktober und liegt deutlich unterhalb seines historischen Mittelwerts von +34,6 Punkten.

Die Experten gehen somit von einer Wachstumsverlangsamung bis Mai nächsten Jahres aus. Die Gründe für den spürbar gestiegenen Pessimismus liegen in der erwarteteten weltwirtschaftlichen Abkühlung und der jüngsten stärkeren Aufwertung des Euros, die den deutschen Außenhandel belasten dürften. In Verbindung mit der weiter schwächelnden Binnennachfrage und dem hohen Ölpreis erwarten die Experten daher mittelfristig eine Abkühlung der deutschen Konjunktur. Die weiter schwachen Daten zur Industrieproduktion und zum Auftragseingang könnten bereits Ausdruck des nachlassenden Wachstumsmomentums sein.

Die aktuelle Konjunktursituation in Deutschland beurteilen die Experten in diesem Monat günstiger. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage steigt von -58,9 auf -57,8 Punkte.

Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone gehen im November weiter zurück. Der Euro-Indikator verliert -15,5 Punkte gegenüber dem Vormonat und liegt nun bei +22,1 Punkten. Der entsprechende Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum verbessert sich von -26,0 Punkten auf -25,8 Punkte.

An der Umfrage im Rahmen des ZEW-Finanzmarkttests des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, haben sich in diesem Monat 304 Analysten und institutionelle Anleger beteiligt. Sie wurden nach ihren mittelfristigen Erwartungen bezüglich der Konjunktur- und Kapitalmarktentwicklung befragt. Der Indikator Konjunkturerwartungen gibt die Differenz der positiven und negativen Einschätzungen für die zukünftige Wirtschaftsentwicklung (auf Sicht von sechs Monaten) in Deutschland wieder. Die horizontale Linie kennzeichnet den historischen Mittelwert der ZEW Konjunkturerwartungen.

Ansprechpartner

Volker Kleff, E-Mail: kleff@zew.de

Dr. Sandra Schmidt, E-Mail: schmidt@zew.de