ZEW-Umfrage zum Aktienmarkt 2006 - Finanzmarktexperten erwarten moderate Kurszuwächse beim Dax im nächsten Jahr
ForschungDer Deutsche Aktienindex Dax hat 2005 um 1.000 Punkte zugelegt - das entspricht einer relativen Steigerung von 23 Prozent. Im Jahr 2006 hingegen werden die Kursgewinne beim Dax eher moderat ausfallen, so das Ergebnis einer Umfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, im Rahmen des ZEW-Finanzmarkttests im Dezember 2005 unter 282 Finanzanalysten und institutionellen Anlegern.
Im Durchschnitt rechnen die vom ZEW befragten Experten mit einem Dax-Niveau von rund 5.600 Punkten bis Ende des Jahres 2006. Eine Mehrheit von 53 Prozent erwartet Indexstände zwischen 5.400 und 5.800 Punkten zum Jahresschluss 2006. Erfreulich ist, dass die Analysten damit rechnen, dass der Aufwärtstrend andauern wird und keine Korrekturphase der Kurssteigerungen des Jahres 2005 zu erwarten sind.
Hinsichtlich der optimalen Länderaufteilung der Aktienanlagen bevorzugen die Experten mit jeweils etwa 24 Prozent Deutschland und die verbleibende Eurozone. Daneben sind die USA mit 16,1 Prozent ein wichtiger Bestandteil des Portfolios. Das Anlegerinteresse an Japan ist im Vergleich zum Jahr 2005 deutlich gestiegen: Aktuell ist Japan mit 14,3 Prozent im Portfolio vertreten, während es in der Umfrage des vergangenen Jahres lediglich 10,6 Prozent waren. China und Großbritannien werden mit je rund sieben Prozent ähnlich stark gewichtet. Damit wird eine Investition am chinesischen Markt als lohnenswert betrachtet, obgleich dieser noch relativ intransparent ist.
Der Anteil von Anleihen am Portfolio wird bei den befragten Experten im Jahr 2006 bei durchschnittlich 41 Prozent liegen, wobei eine Mehrheit von knapp 63 Prozent zu einer geringeren Gewichtung tendiert. In diesem Zusammenhang wurde gefragt, wie sich der Anteil der Anleihen relativ zu 2005 verändern wird. Da Anleihen eine sichere Anlageform sind, lässt eine Veränderung der Präferenz für Anleihen Rückschlüsse auf die Veränderung der Risikoneigung der Investoren zu. Bei dieser Frage zeigt sich, dass 37,3 Prozent der Experten den Anteil der Anleihen senken wollen, wohingegen lediglich 14,4 Prozent ihren Anteil erhöhen wollen. Damit scheint die Risikoaversion etwas nachgelassen zu haben. Gleichzeitig wird das Ergebnis aber auch durch die positiven Erartungen bezüglich zukünftiger Aktienrenditen beeinflusst.
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Dr. Sandra Schmidt, E-Mail: s.schmidt@zew.de