ZEW-Konjunkturerwartungen - Stabilisierung auf hohem Niveau

Forschung

Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sind im Februar 2006 geringfügig um -1,2 Punkte gesunken. Der Indikator steht nun bei +69,8 Punkten nach +71,0 Punkten im Januar. Damit liegt er weit über seinem historischen Mittelwert von +34,9 Punkten.

In diesem Monat halten sich damit positive und negative Faktoren in etwa die Waage. Eine robuste Weltkonjunktur und ein günstiger Euro-Dollar-Wechselkurs sorgen für positive Ertragsaussichten der deutschen Exportindustrie. Aktuell schwache Zahlen zu den deutschen Auftragseingängen dürften hingegen negativ zu Buche schlagen.

"Dieses Ergebnis zeigt, dass sich der Optimismus der befragten Finanzmarktexperten auf hohem Niveau stabilisiert. Das deutsche Investitionsklima bleibt insgesamt positiv, der Rückgang der deutschen Auftragseingänge dürfte so gesehen temporärer Natur sein. Diese insgesamt erfreuliche Entwicklung darf aber nicht durch beschäftigungsfeindliche Tariflohnabschlüsse gefährdet werden", kommentiert ZEW-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Franz.

Die aktuelle Konjunktursituation in Deutschland wird angesichts steigender Gewinne inländischer Unternehmen deutlich positiver bewertet. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage steigt von -31,6 Punkten auf -19,5 Punkte im Februar.

Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone verschlechtern sich im Februar geringfügig. Der Euro-Indikator verliert -0,1 Punkte gegenüber dem Vormonat und liegt nun bei +66,0 Punkten. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum verbessert sich hingegen in diesem Monat. Er steigt um +3,8 Punkte und steht nun bei -6,1 Punkten.

An der Umfrage im Rahmen des ZEW-Finanzmarkttests des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) vom 23. Januar bis zum 13. Februar 2006 haben sich 303 Analysten und institutionelle Anleger beteiligt. Sie wurden nach ihren mittelfristigen Erwartungen bezüglich der Konjunktur- und Kapitalmarktentwicklung befragt. Der Indikator Konjunkturerwartungen gibt die Differenz der positiven und negativen Einschätzungen für die zukünftige Wirtschaftsentwicklung (auf Sicht von sechs Monaten) in Deutschland wieder. Die horizontale Linie kennzeichnet den historischen Mittelwert der ZEW Konjunkturerwartungen.

Ansprechpartner

Dr. Sandra Schmidt, E-Mail: s.schmidt@zew.de  

Matthias Köhler, E-Mail: koehler@zew.de