EU-Emissionshandel - Internationale Vernetzung bringt nur geringen Nutzen

Forschung

Bei der Umsetzung der Klimaschutzziele des Kioto-Protokolls kommt dem in 2005 eingeführten EU-Emissionshandelssystem, das den Handel mit Verschmutzungsrechten auf Unternehmensebene ermöglicht, große Bedeutung zu. Auf der zwölften Weltklimakonferenz ab 6. November 2006 in Nairobi steht die Verhandlung eines Nachfolgeabkommens des Kioto-Protokolls ab dem Jahr 2012 auf der Tagesordnung.

Zur wirtschaftlichen Erreichung zukünftiger Klimaschutzziele könnte sich der Emissionshandel auf Unternehmensebene über die Grenzen Europas ausdehnen. So planen Staaten wie Kanada, Japan oder Australien ähnliche Handelssysteme, die mit dem europäischen System vernetzt werden könnten. Hierdurch würde der internationale Markt für Emissionszertifikate weiter wachsen. Eine aktuelle Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim zeigt allerdings, dass eine Vernetzung unter den derzeitigen Rahmenbedingungen der Zertifikatezuteilung eher geringen Nutzen brächte. Durch den Einsatz flexibler Mechanismen, die bereits im Kioto-Protokoll vorgesehen sind und auch in einem Nachfolgeabkommen eine tragende Rolle spielen werden, könnte die Attraktivität einer internationalen Vernetzung jedoch erheblich zunehmen. So würde etwa durch die Nutzung des zwischenstaatlichen Emissionshandels und des Clean Development Mechanism die Kosteneffizienz des Klimaschutzes erhöht, da diese den teilnehmenden Staaten zusätzliche Handelsspielräume ermöglichen.

Einen ausführlicheren Beitrag zu diesem Thema finden Sie auf Seite 4 der aktuellen Ausgabe der ZEWnews.

Ansprechpartner

Niels Anger, E-Mail: anger@zew.de