Dienstleister der Informationsgesellschaft - Unternehmen bewerten konjunkturelle Lage weiterhin positiv - optimistische Erwartungen für den Frühling

Informationswirtschaft

Der ZEW-IDI, Stimmungsindikator für den Wirtschaftszweig Dienstleister der Informationsgesellschaft, ist im ersten Quartal 2007 leicht um 0,5 Punkte gesunken und liegt nun bei einem Wert von 63,8 Punkten. Die Unternehmen des Wirtschaftszweigs beurteilen die Geschäftslage im ersten Quartal 2007 im Vergleich zum vierten Quartal 2006 schlechter. Der Teilindikator, der die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage der Dienstleister der Informationsgesellschaft widerspiegelt, ist im ersten Quartal 2007 um 6,6 Punkte gefallen und liegt jetzt bei 59,4 Punkten. Die Erwartungen für das kommende Quartal hingegen sind deutlich besser. So ist der Teilindikator, der die Bewertung der Geschäftserwartungen widerspiegelt, im ersten Quartal 2007 um 5,9 Punkte auf 68,5 Punkte gestiegen. Dies ist Ergebnis einer Konjunkturumfrage bei Dienstleistern der Informationsgesellschaft, die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, in Zusammenarbeit mit dem Verband der Vereine Creditreform, Neuss, im März 2007 durchgeführt hat.

Knapp ein Zehntel der Unternehmen des Wirtschaftszweigs berichtet im ersten Quartal 2007 von gesunkenen Erträgen, etwa ein Fünftel der Unternehmen hingegen von gestiegenen Umsätzen und einer besseren Nachfragelage als im Vorquartal. Dies gilt besonders für die Steuerberater und Wirtschaftsprüfer, deren Umsatzlage sich im ersten Quartal 2007 im Vergleich zum vierten Quartal 2006 verbessert hat. Die positive Bewertung der Nachfragesituation tragen insbesondere die technischen Berater und Planer sowie die Architekten. Mehr als die Hälfe der Unternehmen der Branche technische Beratung und Planung und etwa zwei Fünftel der Architekten beurteilen die Entwicklung der Nachfrage im ersten Quartal 2007 positiv. Die Unternehmen der Werbebranche bewerten neben der Nachfragelage auch die Umsatz- und Ertragssituation im ersten Quartal 2007 besser als im vierten Quartal 2006.

Die Personalsituation hat sich im ersten Quartal 2007 im Vergleich zum vierten Quartal 2006 verschlechtert. Im ersten Quartal 2007 beurteilte nur knapp ein Zehntel der Unternehmen des Wirtschaftszweigs die Personalentwicklung positiv. Bei den ostdeutschen Dienstleistern der Informationsgesellschaft hingegen hat sich die Personalsituation verbessert. Hier überwiegt im ersten Quartal 2007 im Vergleich zum vierten Quartal 2006 der Anteil der Unternehmen, der neues Personal eingestellt hat, den Anteil der Unternehmen, der Personal entlassen hat. Der Saldo liegt bei 0,9 Punkten. Verbessert hat sich die Personalsituation im ersten Quartal 2007 bei den Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern sowie bei den Architekten. In der Telekommunikationsdienstleistungsbranche hingegen berichten zwei Drittel der Unternehmen im ersten Quartal 2007 von einem gesunkenen Personalbestand.
Der Teilindikator, der die Bewertung der Geschäftserwartungen widerspiegelt, ist im ersten Quartal 2007 um 5,9 Punkte auf 68,5 Punkte gestiegen. Sowohl die Umsatz- als auch die Nachfrageerwartungen der Dienstleister der Informationsgesellschaft haben sich im ersten Quartal 2007 im Vergleich zum Vorquartal verbessert. So erwartet im ersten Quartal 2007 mehr als ein Drittel der Unternehmen eine Verbesserung von Umsatz und Nachfrage für das zweite Quartal 2007. Etwa ein Viertel der Unternehmen des Wirtschaftszweigs rechnet zudem mit steigenden Erträgen für das kommende Quartal.

Etwa zwei Drittel der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer gehen für das zweite Quartal 2007 von einer steigenden Nachfrage aus. Auch die Unternehmen der Branche Forschung und Entwicklung blicken optimistisch ins zweite Quartal 2007. Mehr als die Hälfte dieser Unternehmen rechnet mit steigenden Erträgen. Im ersten Quartal 2007 erwartet mehr als die Hälfte der Unternehmensberater für das kommende Quartal steigende Umsätze und Erträge. Die Unternehmen des IKT-Handels blicken pessimistisch auf das zweite Quartal 2007. Die Unternehmen dieser Branchen rechnen mehrheitlich mit sinkenden Umsätzen, knapp ein Zehntel der Unternehmen mit sinkenden Erträgen.

Der ZEW-IDI

Der ZEW-IDI wird aus den vier Komponenten Umsatzlage, Nachfragelage, Umsatzerwartungen und Nachfrageerwartungen (jeweils im Vergleich zum vorhergehenden beziehungsweise nachfolgenden Quartal) gebildet. Sie gehen jeweils mit gleichen Gewichten in die Berechnung ein. Umsatzlage und Nachfragelage bilden einen Teilindikator, der die Geschäftslage widerspiegelt. Umsatzerwartungen und Nachfrageerwartungen bilden einen Teilindikator, der die Geschäftserwartungen widerspiegelt. Das geometrische Mittel der Geschäftslage und der Geschäftserwartungen ergibt den Wert des ZEW-Indikators der Dienstleister der Informationsgesellschaft. Der Stimmungsindikator kann Werte von 0 bis 100 annehmen. Werte größer als 50 weisen auf eine Verbesserung der konjunkturellen Stimmung im Vergleich zum Vorquartal hin, Werte kleiner als 50 auf eine Verschlechterung im Vergleich zum Vorquartal.

Die Konjunkturumfrage von ZEW und Creditreform

An der vierteljährlichen Umfrage beteiligen sich jeweils rund 800 Unternehmen. Der Wirtschaftszweig Dienstleister der Informationsgesellschaft setzt sich zusammen aus Informations- und Kommunikationstechnologie- (IKT-) Dienstleistern (Unternehmen der Branchen EDV-Dienste und -Vermietung, IKT-Fachhandel sowie Telekommunikationsdienste) und wissensintensiven Dienstleistern (Unternehmen der Branchen Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung, Unternehmensberatung, Architekturbüros, technische Beratung und Planung, Forschung und Entwicklung sowie Werbung).

Überblick über die ZEW/Creditreform Konjunkturumfrage

Allgemeine methodische Hinweise

Beschreibung des bei der ZEW/Creditreform angewendeten Hochrechnungsverfahrens

Anmerkung zur Hochrechnung

Um die Repräsentativität der Analysen zu gewährleisten, rechnet das ZEW die Antworten der Umfrageteilnehmer mit dem Umsatzgewicht der Unternehmen am gesamten Wirtschaftszweig Dienstleister der Informationsgesellschaft hoch. Die Formulierung "Anteil der Unternehmen" reflektiert somit den "Umsatzanteil der Unternehmen".

Ansprechpartner

Dr. Jenny Meyer, E-Mail: meyer@zew.de