"Die Fed setzt der Wirtschaftspolitik von Donald Trump klare Ansagen entgegen"

Kommentar

Die US-amerikanische Notenbank Fed hat den Leitzins nach ihrer jüngsten Entscheidung unverändert bei zwischen 0,5 Prozent und 0,75 Prozent gelassen. Zuletzt hatte die Fed den US-Leitzins im Dezember 2016 um 0,25 Prozentpunkte angehoben. Prof. Dr. Friedrich Heinemann, Leiter des Forschungsbereichs "Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft" am Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, nimmt dazu Stellung.

"Die Fed hat ihren geldpolitischen Kurs bestätigt. Dieses erste Statement seit Amtseinführung von Donald Trump hat eine besondere Bedeutung, denn Trumps Äußerungen zur Geldpolitik sind sehr widersprüchlich. Einerseits hat er im Wahlkampf von der Fed höhere Zinsen gefordert. Andererseits will er die US-Exporte durch einen schwachen Dollar fördern. Dazu kann Donald Trump einen schnellen Zinsanstieg nicht gebrauchen.

Janet Yellen tut gut daran, der krassen Unberechenbarkeit von Trumps Wirtschaftspolitik klare Ansagen entgegen zu setzen. Und diese Ansage lautet erneut: Wenn die Trump-Administration durch ein konjunkturpolitisch falsches Timing von Investitionsprogrammen jetzt die US-Wirtschaft in die Überhitzung führt, wird die Fed gegensteuern. Diese klare Positionierung ist Balsam für die Börsen, die vom Chaos-Kurs im Weißen Haus zunehmend verunsichert sind. Die USA in der Ära Trump bieten damit einen erneuten Beleg dafür, wie wichtig die Unabhängigkeit einer Zentralbank von der Politik ist."

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Prof. Dr. Friedrich Heinemann, Telefon 0621/1235-149, E-Mail heinemann@zew.de