Stimmungsumschwung – Europa könnte von US-Präsidentschaft Donald Trumps profitieren

Forschung

US-Präsident Donald Trump scheint eher dem Wirtschaftswachstum der EU als dem der USA gut zu tun.

Die US-Präsidentschaft von Donald Trump scheint seit seinem Amtsantritt weniger das Wachstum in den USA als vielmehr in der Europäischen Union zu beflügeln. Das geht aus einer Sonderumfrage hervor, die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, im Zuge der regelmäßigen Erhebung für den ZEW-Finanzmarktreport durchgeführt hat. Demnach erwarten 32 Prozent der Befragten einen positiven Effekt der Trump-Präsidentschaft für das Wirtschaftswachstum der EU.

Knapp 71 Prozent der Umfrageteilnehmer/innen rechnen mit einem Anstieg der Staatsausgaben der EU-Mitgliedsstaaten. Hingegen erwartet eine Mehrheit von 73 Prozent der Finanzmarktexperten/-innen weder positive noch negative Impulse der Trump-Administration für das Wirtschaftswachstum der USA.

Die Einschätzung der Auswirkungen von Trumps Regierung auf die EU-Wirtschaft hat sich in den vergangenen Monaten somit deutlich geändert. Im Dezember 2016 gingen nur 24 Prozent der Umfrageteilnehmer/-innen von einem positiven Effekt für das europäische Bruttoinlandsprodukt und nur etwa 15 Prozent von steigenden Staatsausgaben in den EU-Ländern aus.

„Krasser Kontrast“

Mit Blick auf die USA rechnen in der aktuellen Befragung 41,7 Prozent der Finanzmarktexperten/-innen mit einer Abschwächung der US-Exporte für die Dauer der Trump-Präsidentschaft. Gleichzeitig erwarten 85,5 Prozent der Befragten keine Veränderung bei den Importen. Immerhin 26,4 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die Politik Trumps einen Anstieg der langfristigen Zinsen bewirken wird. Zudem gehen 78,1 Prozent der Umfrageteilnehmer/innen davon aus, dass die Staatsausgaben der USA unter Trump stagnieren werden.

„Diese Ergebnisse stehen in krassem Kontrast zu unseren Umfrageergebnissen vom Dezember 2016“, sagt Dr. Michael Schröder, Senior Researcher im ZEW-Forschungsbereich „Internationale Finanzmärkte und Finanzmanagement“ und Projektleiter der Finanzmarkttest-Erhebung am ZEW. „Damals rechnete eine überwältigende Mehrheit von 86 Prozent mit einem stärkeren Wirtschaftswachstum in den USA und 77 Prozent gingen davon aus, dass die US-Staatsausgaben spürbar steigen würden. Davon ist in den Ergebnissen der aktuellen Sonderfrage nichts mehr zu sehen“, sagt Schröder.

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Dr. Michael Schröder, Telefon 0621/1235-368, E-Mail michael.schroeder@zew.de

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Felix Kretz
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