Deutsche Führungskräfte blicken optimistisch auf Chinas Konjunktur

Wirtschaftsbarometer China

Führungskräfte deutscher Unternehmen in China beurteilen die Konjunktursituation und die Aussichten für die chinesische Wirtschaft außerordentlich positiv. Der Wert für die erwartete Konjunkturentwicklung in den kommenden zwölf Monaten hat einen Sprung gemacht von minus 3,5 Punkten im zweiten Quartal auf 17,1 Punkte in der aktuellen Befragung. Dies ist der höchste Wert seit dem vierten Quartal 2013. Zu diesem Ergebnis kommt das aktuelle ZEW-PwC-Wirtschaftsbarometer China, eine Umfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, und der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC).

Auch die aktuelle Situation der chinesischen Wirtschaft wird mit 27,1 Punkten wesentlich besser bewertet als noch ein Quartal zuvor, als der entsprechende Wert bei 5,8 Punkten lag. An der aktuellen Umfrage zum ZEW-PwC-Wirtschaftsbarometer China haben sich im Mai 2017 36 Führungskräfte deutscher Unternehmen in China beteiligt.

Die befragten Manager/innen halten mittlerweile sogar eine weitere Verbesserung der Wirtschaftslage in den nächsten zwölf Monaten für wahrscheinlicher als eine Verschlechterung. Die Wahrscheinlichkeit einer Verbesserung beträgt aktuell 32 Prozent, die einer Verschlechterung 20 Prozent. „In diesen Werten kommt allerdings immer noch eine nicht zu unterschätzende Unsicherheit bezüglich der künftigen konjunkturellen Entwicklung in China zum Ausdruck“, sagt Dr. Michael Schröder, Projektleiter und Senior Researcher im ZEW-Forschungsbereich „Internationale Finanzmärkte und Finanzmanagement“.

China bleibt auf Einkaufstour im Ausland

Stark gestiegen sind in der aktuellen Umfrage auch die Erwartungen an die chinesischen Auslandsakquisitionen. Der entsprechende Wert verbessert sich deutlich von 37,5 Punkten auf 51,5 Punkte. Deutschland wird mit 44,1 Punkten als Investitionszielland noch etwas attraktiver eingeschätzt als im Vorquartal. Nach wie vor rechnen die befragten Manager/innen sowohl generell mit einer Zunahme der chinesischen Firmenkäufe im Ausland als auch mit vermehrten Aufkäufen und Beteiligungen bei Unternehmen in Deutschland. „Chinas Einkaufstour im Ausland hält weiter an“, sagt Thomas Heck, Leiter der China Business Group Deutschland und Europa bei PwC. „Gerade der deutsche Mittelstand und seine Hochtechnologie sind für chinesische Unternehmen strategisch sehr interessant.“

Auch der Beitrag der Außenwirtschaft zur Konjunkturentwicklung in China wird in der aktuellen Umfrage wieder deutlich höher bewertet. Die Exporterwartungen steigen von minus 11,6 Punkten auf 9,1 Punkte, die Importerwartungen von minus 5,8 Punkten auf 29,4 Punkte. „Dies zeigt, dass eine noch stärkere Integration Chinas in den internationalen Handel mit Gütern und Dienstleistungen erwartet wird“, sagt Michael Schröder. Analog zu den generellen Export-/Importerwartungen stiegen auch die entsprechenden Erwartungen der befragten Experten/-innen zum chinesischen Außenhandel mit Deutschland.

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Felix Kretz
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