Riester-Rente: Bei langen Laufzeiten auf Investmentfonds setzen
ForschungIn diesem Jahr beginnt die so genannte Riester-Rentenreform. Arbeitnehmer, die einen Vertrag für eine private oder betriebliche Altersvorsorge bis Ende des Jahres abschließen, können noch für 2002 die ersten staatlichen Zuschüsse erhalten.
Im Rahmen des Finanzmarkttests befragte das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, 265 Analysten dazu, welche Anlageform sie für die private Altersvorsorge im Rahmen der Riester-Rente für sinnvoll halten. Die möglichen Anlageformen sind Renten- beziehungsweise Kapitallebensversicherung, Investmentfonds-Sparplan und Banksparplan. Die Antworten sollten nach zwei Anlagehorizonten (10 und 20 Jahre) differenziert werden.
Bei einer Laufzeit von 10 Jahren halten etwa 40 Prozent der Experten einen Banksparplan für die beste Alternative. Investmentfonds-Sparpläne liegen mit etwa 37 Prozent knapp dahinter. Für Versicherungen votierten dagegen lediglich 23 Prozent. Bei der doppelten Laufzeit verändern sich die Befragungsergebnisse sehr deutlich. Mit 64 Prozent liegen jetzt die Investmentfonds klar an der Spitze der möglichen Anlageformen, gefolgt von Lebensversicherungen mit 30 Prozent. Nur noch sechs Prozent der befragten Analysten stimmen für Banksparpläne. Bei den Antworten kommt ganz klar das je nach Laufzeit unterschiedliche Risiko der Anlagearten zum Tragen. Auch das inzwischen recht niedrige Bewertungsniveau von Aktien mag den hohen Stimmenanteil für Investmentfonds zusätzlich erklären.
Das ZEW befragte die Finanzanalysten des Weiteren zur optimalen Aktienquote für einen Investmentfonds-Sparplan. Auch dabei sollte nach dem Anlagehorizont differenziert werden. Bei 10 Jahren Laufzeit wählen die Finanzexperten im Durchschnitt eine Aktienquote von 39 Prozent, während sie bei 20 Jahren Laufzeit 57 Prozent Aktienanteil für sinnvoll halten. Bei einem Anlagehorizont von 20 Jahren halten immerhin 35 Prozent der Experten einen Aktienanteil zwischen 60 und 80 Prozent für optimal. Allerdings liegen die Antworten teilweise weit auseinander. Dies drückt die Unsicherheit in der Einschätzung des Aktienmarktes aus. Indessen macht die hohe Aktienquote bei 20 Jahren Laufzeit deutlich, dass die Arbeitnehmer sich bei ihrer Entscheidung nicht zu sehr von der aktuellen negativen Situation an den Aktienmärkten beeindrucken lassen sollten.
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