Die Fed widersetzt sich der Polemik aus dem Weißen Haus

Kommentar

Die US-amerikanische Notenbank Fed hat wie erwartet den Leitzins zum vierten Mal in diesem Jahr auf eine Spanne von aktuell 2,25 bis 2,50 Prozent angehoben. Prof. Dr. Friedrich Heinemann, Leiter des Forschungsbereichs „Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft“ am Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, erklärt dazu:

„Es ist richtig, dass die Fed auf Normalisierungskurs bleibt und sich weder von der Polemik aus dem Weißen Haus oder schlechteren Konjunkturdaten davon abhalten lässt. Die konsequente Abkehr von einer Geldpolitik der Krisenära ist auch an den stetig fallenden Aktiva in der Fed-Bilanz ablesbar. Diese liegen durch kontinuierliches Abschmelzen der Wertpapierbestände immerhin bereits um acht Prozent unter dem Niveau von vor einem Jahr.

Die Fed leistet mit dieser beharrlichen Politik einen wichtigen Beitrag für eine höhere Resilienz der US-amerikanischen Volkswirtschaft in der nächsten Krise. Anders als die Europäische Zentralbank hat die Fed im nächsten Abschwung wieder einen nennenswerten Spielraum in der Zinspolitik. Und der stetige Bilanzabbau ist ein Signal an den Kongress, dass sich dieser nicht auf eine ewige monetäre Finanzierung der Haushaltsdefizite verlassen darf. Solche klare Signale an die Haushaltspolitiker würde man sich auch für Europa wünschen.“

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