E-Commerce bei Dienstleistern der Informationsgesellschaft weit verbreitet
ForschungDie Akzeptanz von E-Commerce als Möglichkeit zur Beschaffung von Vorleistungen ist unter den Dienstleistern der Informationsgesellschaft relativ hoch. So nutzen rund 65 Prozent der Unternehmen die Bestellmöglichkeiten des Internets im Einkauf.
Als Absatzkanal hat sich das Internet bei den Dienstleistern der Informationsgesellschaft hingegen noch nicht etabliert. Obwohl der Umsatzanteil der Unternehmen mit eigener Homepage mit 95 Prozent hoch ist, bieten nur etwa 30 Prozent der befragten Dienstleister ihren Kunden auch die Möglichkeit, im Internet eine Bestellung aufzugeben.
Dies ergibt eine Umfrage bei Dienstleistern der Informationsgesellschaft. Dieser Wirtschaftszweig setzt sich zusammen aus Informations- und Kommunikationstechnologie- (IKT-) Dienstleistern (Unternehmen der Branchen EDV-Dienste und -Vermietung, IKT-Fachhandel sowie Telekommunikationsdienste) und wissensintensiven Dienstleistern (Unternehmen der Branchen Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung, Unternehmensberatung, Architekturbüros, technische Beratung und Planung, Forschung- und Entwicklung sowie Werbung). An der Umfrage, die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, in Zusammenarbeit mit dem Verband der Vereine Creditreform, Neuss, im Juli 2002 durchgeführt hat, beteiligten sich rund 1.200 Unternehmen.
Bei den EDV-Dienstleistern und Vermietern sowie den Unternehmensberatern liegt der Umsatzanteil der Unternehmen, die Bestellungen im Internet aufgeben, mit mehr als 70 Prozent am höchsten. Am wenigsten häufig setzen Forschungs- und Entwicklungsunternehmen diesen Beschaffungskanal ein (Umsatzanteil 18 Prozent). Auffallend ist, dass die Beschaffung im Internet bei den ostdeutschen Dienstleistern (Umsatzanteil 40 Prozent) deutlich weniger verbreitet ist als bei den westdeutschen (Umsatzanteil 67 Prozent).
Am höchsten ist der Umsatzanteil der Unternehmen, die E-Commerce auch als Vertriebskanal nutzen, bei den EDV-Dienstleistern und -Vermietern sowie den technischen Beratern und Planern. In diesen Branchen bietet bereits die Hälfte der Unternehmen Bestellmöglichkeiten im Internet an. Das Schlusslicht hinsichtlich der Nutzung von E-Commerce als Vertriebskanal bilden die Steuerberater und Wirt-schaftsprüfer (Umsatzanteil unter 5 Prozent), wobei dies auch an der Natur der von diesen Branchen erbrachten Leistungen liegt. Verwunderlich ist eher, dass nur etwa 30 Prozent der Unternehmen im IKT-Handel ihren Kunden ermöglichen, Waren auch im Internet zu bestellen.
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Dr. Margit Vanberg, E-Mail: vanberg@zew.de