Fusionen und Übernahmen im europäischen Energiesektor gehen zurück

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Die Anzahl der Fusionen und Übernahmen (M&A) im europäischen Energiemarkt ist zwischen den Jahren 2017 und 2019 um etwa die Hälfte zurückgegangen.

Nach einer Hochphase in den Jahren 2005 bis 2017 ist die Anzahl der Fusionen und Übernahmen (Mergers & Acquisitions, M&A) am europäischen Energiemarkt zwischen 2017 und 2019 um etwa die Hälfte zurückgegangen. Das Transaktionsvolumen erreichte 2019 zudem seinen tiefsten Wert der vergangenen 15 Jahre. Das zeigen Berechnungen, die das ZEW Mannheim auf Basis der Zephyr-Datenbank von Bureau van Dijk durchgeführt hat.

„Wenige Branchen waren in den letzten Jahren so vielen aufsichtsrechtlichen Prüfungen und Veränderungen ausgesetzt wie der europäische Energieerzeugungssektor“, sagt Moritz Lubczyk, Wissenschaftler im ZEW-Forschungsbereich Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik. „Die Energiewende bringt für die Unternehmen dieser Branche eine Reihe an Herausforderungen mit sich. Einerseits genießt die Beibehaltung erschwinglicher Energiepreise höchste Priorität. Andererseits schaffen Regulierungsbehörden und Konsumenten Anreize für den Übergang zu nachhaltigeren Geschäftsmodellen und den Abbau von umweltschädlichen Methoden der Energieerzeugung.“

Der Wettbewerbsdruck, der durch die sich ständig ändernden Regularien entsteht, hat in den letzten Jahren eine Welle von M&A-Aktivitäten unter den betroffenen Unternehmen ausgelöst. Zwischen 2005 und 2017 verzeichnete der EU-Energieerzeugungssektor im Durchschnitt etwas mehr als 150 Transaktionen pro Jahr. Diese erreichten ein Gesamtvolumen von fast 52 Milliarden Euro. Allerdings ist das Transaktionsvolumen seit 2017 spürbar zurückgegangen. In den beiden Folgejahren ist die Zahl der Fusionen und Übernahmen von über 160 im Jahr 2017 auf knapp über 80 im Jahr 2019 gesunken. Während das Gesamtvolumen der Transaktionen zwischen 2017 und 2018 noch gestiegen ist, erreichte es 2019 mit 12 Milliarden Euro den niedrigsten Stand seit 15 Jahren.

„Die aktuellen Trends weichen sichtlich von den langfristigen Durchschnittswerten ab“, sagt Moritz Lubczyk. „Dennoch bleibt offen, ob die Branche ihren Höhepunkt überschritten hat und kontinuierlich weniger Fusionen und Übernahmen zu beobachten sein werden, oder ob die Branche lediglich eine Pause einlegt, bevor man auf das frühere Aktivitätsniveau zurückkehrt.“

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M&A-Report Mai 2020

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