ERC Grant an ZEW-Ökonom Siegloch: Ungleichheit auf Immobilienmärkten
ForschungPrestigereiche EU-Förderung für das ZEW
Urbanisierung und Gentrifizierung führen zu rapide steigenden Immobilienpreisen und sich verändernden Bevölkerungsstrukturen in deutschen und europäischen Städten. Während die Ungleichheit innerhalb von Vierteln abnimmt, steigt sie zwischen einzelnen Stadtteilen. Warum kommt es zu solch markanten Verschiebungen und welche politischen Maßnahmen können diese Ungleichheiten abfedern? Zur Erforschung dieser Fragen erhält Prof. Sebastian Siegloch, Forschungsbereichsleiter „Soziale Sicherung und Verteilung“ am ZEW Mannheim, eine prestigereiche Förderung vom Europäischen Forschungsrat (European Research Council, ERC) aus dem Forschungsförderprogramm Horizon 2020 der Europäischen Union in Höhe von 1,5 Millionen Euro über fünf Jahre. „Der Preisdruck auf dem Immobilienmarkt ist ein hochrelevantes Thema für viele Menschen. Er beeinflusst die Wahl ihres Lebensmittelpunkts. Wir müssen besser verstehen, wie Immobilienmärkte funktionieren und welche Wirkungen staatliche Eingriffe wie Immobiliensteuern auf Preise und Bevölkerungsstruktur haben“, erklärt Siegloch.
ZEW-Ökonom Sebastian Siegloch, der ebenfalls an der Universität Mannheim lehrt, konnte sich mit seiner Bewerbung um den ERC Starting Grant gegen massive internationale Konkurrenz durchsetzen. „Der ERC Grant ist ein Riesenerfolg für Sebastian Siegloch, sein Team und das ganze ZEW Mannheim. Der Europäische Forschungsrat unterstützt damit unsere Vorgehensweise, die Forschung zu Themen wie Urbanisierung weiter auszubauen“, kommentiert ZEW-Präsident Prof. Achim Wambach.
Wohnungspolitik unter der Lupe
Im Rahmen des Forschungsprojekts geht Siegloch der Frage nach, wie sich unterschiedliche Maßnahmen der Wohnungspolitik auf lokale Wohnungsmärkte auswirken und die regionale Ungleichheit beeinflussen. Die Analyse der Auswirkungen verschiedener Instrumente bietet einen umfassenden Überblick über verfügbare politische Optionen. Dabei werden modernste theoretische Modelle mit sauberen empirischen Analysen kombiniert, um Effizienzkosten und Verteilungseffekte unterschiedlicher Politikmaßnahmen abzuleiten. Die Ergebnisse bieten politischen Entscheidungsträgern eine Orientierungshilfe bei der Bewältigung der Herausforderungen, die durch die aktuellen Trends auf dem Immobilienmarkt hervorgerufen werden. „Auch die Metropolregion Rhein-Neckar wird von den Veränderungen auf dem Immobilienmarkt betroffen sein – umso mehr freue ich mich, hier am Standort Mannheim eine neue internationale Forschungsgruppe aufzubauen und diesen wichtigen Fragen auf den Grund zu gehen“, ergänzt Siegloch.