Dienstleister der Informationsgesellschaft - Wichtigster Impulsgeber für Innovationen ist die eigene Geschäftsführung

Informationswirtschaft

Die Dienstleister der Informationsgesellschaft, zu denen wissensintensive und IKT-Dienstleister gehören, waren in den vergangenen zwölf Monaten sehr innovativ. Etwa 40 Prozent der Unternehmen haben ihr Dienstleistungsangebot differenziert, indem sie beispielsweise Servicezeiten geändert oder ihr Angebot ergänzt haben. Rund 39 Prozent haben ihr Angebot ausgeweitet, indem sie sich beispielsweise neue Kundengruppen oder Marktsegmente erschlossen haben. Immerhin 18 Prozent der Unternehmen haben ihr Dienstleistungsangebot standardisiert. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage bei Dienstleistern der Informationsgesellschaft in Deutschland, die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, in Zusammenarbeit mit dem Verband der Vereine Creditreform, Neuss, im Juni 2009 durchgeführt hat (Einzelheiten zur Umfrage siehe Ende der Pressemitteilung).

Die Innovationsaktivitäten sind für die Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit der Dienstleister der Informationsgesellschaft sehr wichtig. Dabei kommen die Impulse für Innovationen aus unterschiedlichen Quellen. "Für fast alle Unternehmen aus den befragten Branchen, die in den vergangenen zwölf Monaten innovativ waren, spielte die eigene Geschäftsführung als Impulsgeber die größte Rolle", erklärt Jenny Meyer, wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZEW.

"Zweitwichtigste Quelle für Veränderungen des Dienstleistungsangebots waren mit jeweils rund 57 Prozent der Unternehmen die Kunden mit ihren Wünschen und Anregungen sowie die eigenen Mitarbeiter." Etwa 50 Prozent der Unternehmen wurden durch die Entwicklung des Marktes und durch die Wettbewerber zu diesen Innovationen angeregt. Nur bei den Werbefirmen, Architekten und IKT-Händlern, die in den zurückliegenden zwölf Monaten innovativ waren, war dies anders. Für sie waren die Wettbewerber und die Beobachtung des Marktes die zweitwichtigste Innovationsquelle. Für rund 68 Prozent der Werbefirmen, rund 61 Prozent der Architekten und rund 68 Prozent der IKT-Händler kamen die Impulse für Veränderungen des Dienstleistungsangebots aus diesen Quellen. Gesetzliche Änderungen spielen als Impulsgeber für Innovationstätigkeiten dagegen eine eher untergeordnete Rolle. Am ehesten führen gesetzliche Änderungen bei den Architekten (etwa 35 Prozent) und den technischen Beratern und Planern (etwa 36 Prozent) zu Veränderungen des Dienstleistungsangebots.

Die Konjunkturumfrage von ZEW und Creditreform

An der vierteljährlichen Umfrage beteiligen sich jeweils rund 1000 Unternehmen. Der Wirtschaftszweig Dienstleister der Informationsgesellschaft setzt sich zusammen aus Informations- und Kommunikationstechnologie- (IKT-) Dienstleistern (Unternehmen der Branchen Software und IT-Dienste, IKT-Fachhandel sowie Telekommunikationsdienste) und wissensintensiven Dienstleistern (Unternehmen der Branchen Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung, Unternehmensberatung, Architekturbüros, technische Beratung und Planung, Forschung und Entwicklung sowie Werbung).

Überblick über die ZEW/Creditreform Konjunkturumfrage

Allgemeine methodische Hinweise

Beschreibung des bei der ZEW/Creditreform angewendeten Hochrechnungsverfahrens

Anmerkung zur Hochrechnung

Um die Repräsentativität der Analysen zu gewährleisten, rechnet das ZEW die Antworten der Umfrageteilnehmer auf die Anzahl aller Unternehmen der betrachteten Branche hoch.

Ansprechpartner

Dr. Jenny Meyer, E-Mail: meyer@zew.de