„Wir schieben eine signifikante Insolvenzlücke vor uns her“

Kommentar

ZEW-Präsident Achim Wambach beim Leibniz-Wirtschaftsgipfel

Prof. Achim Wambach sieht die wirtschaftlichen Aussichten für Deutschland positiv. Auch seien positive Signale der Weltwirtschaft zu erkennen.

Die ökonomischen Folgen der Pandemie werden noch länger in Deutschland und der Welt spürbar sein. Zusammen mit den Präsidenten der sechs deutscher Wirtschaftsforschungsinstitute der Leibniz-Gemeinschaft diskutierte heute der Präsident des ZEW Mannheim, Prof. Achim Wambach, Ph.D., beim alljährlichen Leibniz-Wirtschaftsgipfel zum Thema „Die ökonomischen Folgen der Pandemie“:

„Die wirtschaftlichen Aussichten für Deutschland sind positiv. Das zeigen unter anderem die ZEW-Konjunkturerwartungen, die im Februar erneut gestiegen sind. Auch mit Blick auf die Weltwirtschaft lassen sich positive Signale erkennen. Die Exportmärkte boomen. Die von uns in unserer monatlichen China-Umfrage befragten Expertinnen und Experten schätzen den Konjunkturausblick für dieses für die deutsche Wirtschaft so wichtige Exportland erheblich besser ein als noch im Januar. In den USA ist auch wegen dem Konjunkturpaket von Präsident Biden mit einem hohen Wirtschaftswachstum in 2021 zu rechnen.

Angesichts dieser positiven Signale müssen wir allerdings vermeiden, in die dritte Welle der Pandemie hineinzulaufen. Bereits jetzt schieben wir eine signifikante Insolvenzlücke vor uns her. Schätzungen des ZEW ergeben, dass bei der derzeitigen konjunkturellen Lage eigentlich etwa 25.000 weitere Unternehmen Insolvenz gemeldet hätten. Die Hilfen des Bundes und der Länder, sowie die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht aufgrund von Corona, haben dies verhindert. Es ist davon auszugehen, dass nach Auslaufen der Hilfsprogramme eine Vielzahl der in der Regel kleinen Unternehmen mit unter zehn Mitarbeitern aus dem Markt ausscheiden wird.“

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