Bundesnetzagentur sollte weiterhin auf Auktionen setzen

Kommentar

ZEW-Ökonomen nehmen Stellung zur Frequenz-Vergabe

Guter Zugang zu mobilen Breitbandnetzen ist Voraussetzung für die digitale Transformation.

Ende 2025 laufen die Nutzungsrechte für die Mobilfunk-Frequenzen 800 MHz, 1.800 MHz und 2,6 GHz aus. Die Bundesnetzagentur hat daher eine Diskussion angestoßen, wie die Mobilfunkfrequenzen ab 2026 so bereitgestellt werden können, dass ein funktionsfähiger Mobilfunkmarkt und eine optimale Versorgung der Bevölkerung mit mobilem Breitband gewährleistet ist. Hierzu veröffentlichte die Behörde ein Szenarienpapier, zu dem ZEW-Präsident Prof. Achim Wambach, Ph.D., und Prof. Dr. Vitali Gretschko, Leiter des Forschungsbereichs „Marktdesign“ am ZEW Mannheim, Stellung nehmen.

„Die Digitale Transformation ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit. Eine wesentliche Voraussetzung für diese Transformation ist ein guter Zugang zu mobilem Breitband. Die Verbesserung der Breitbandversorgung in Deutschland ist eng verknüpft mit der Bereitstellung geeigneter Frequenzen für den Ausbau leistungsfähiger Mobilfunknetze. In der Vergangenheit hat die Bundesnetzagentur zur Vergabe der Frequenzen immer wieder Auktionen durchgeführt, deren Milliardenerlöse die mediale Wahrnehmung dominieren. Viel wichtiger ist jedoch: Die Frequenz-Auktionen formen die Mobilfunkmärkte der Zukunft“, sagt ZEW-Präsident Prof. Achim Wambach, Ph.D.

„Mit ihrem Szenarienpapier stellt die Bundesnetzagentur zur Diskussion, ob Auktionen der beste Weg sind, um Frequenzen zuzuteilen – oder ob Anhörungen nicht zu einem besseren Ergebnis führen. Die Antwort darauf ist eindeutig. Auktionen haben sich in der Vergangenheit bewährt und sind auch in der Zukunft das geeignetste Verfahren, wie wir in unserer Stellungnahme darlegen. Auktionen sind aber nicht nur dafür geeignet die Frequenzen zu verteilen. Vielmehr lassen sie sich dafür nutzen, die Mobilfunkversorgung auch dort sicherzustellen, wo der Infrastrukturwettbewerb zwischen den Mobilfunkbetreibern nicht ausreicht – in den sogenannten ‚weißen Flecken.‘ Hierzu sollte der Ausbau in den ‚weißen Flecken‘ gemeinsam mit den Frequenzen versteigert werden. Das schützt den Infrastrukturwettbewerb und schafft effizient eine weitreichende Versorgung mit mobilem Breitband“, sagt Marktdesign-Experte Prof. Dr. Vitali Gretschko.

Allgemeine Dokumente

ZEW-Kurzexpertise „Stellungnahme zu Grundsätzen und Szenarien für die Bereitstellung der Mobilfunkfrequenzen“

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