ZEW-Ökonomin Irene Bertschek zu den Koalitionsverhandlungen
KommentarDie zukünftigen Vertragsparteien einer Ampelkoalition haben sich laut Meldung des Handelsblattes darauf geeinigt, kein eigenständiges Digitalministerium zu schaffen. Prof. Dr. Irene Bertschek, Leiterin des ZEW-Forschungsbereichs „Digitale Ökonomie“ erklärt dazu:
„Dass die Ampelkoalition auf die Einrichtung eines Digitalministeriums verzichten möchte, ist sehr bedauerlich. Dem Thema Digitalisierung müsste jetzt unbedingt die nötige Priorität eingeräumt werden, um seit Langem bestehende Rückstände zum Beispiel beim schnellen Internet und beim Angebot öffentlicher Dienstleistungen aufzuholen. Das Argument, ein Digitalressort aufzubauen sei zu aufwändig, zeigt genau, woran es schon in den letzten Jahren gehakt hat: Digitalisierung ist aufwändig, ja! Genau deshalb bedarf es enormer Anstrengungen und Ressourcen um die gesetzten, zum Teil gesetzlich verankerten Ziele endlich zu erreichen und auch international wieder vorne mitzuspielen. Es bleibt nur zu hoffen, dass die Digitalisierung nicht wieder als Querschnittsaufgabe endet, für die sich niemand wirklich zuständig fühlt.“