ZEW-Konjunkturerwartungen - Wenig Aufwärtspotenzial für die deutsche Wirtschaft bis zum Jahresende erwartet

ZEW-Konjunkturerwartungen

Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sind im Juli 2010 um 7,5 Punkte gefallen und liegen nun bei 21,2 Punkten nach 28,7 Punkten im Vormonat. Mit diesem Wert befinden sie sich unter ihrem historischen Mittelwert von 27,4 Punkten.

Ganz anders präsentiert sich die aktuelle konjunkturelle Situation. Hier belegen positive Zahlen aus der Industrie eine erfreuliche Entwicklung der deutschen Wirtschaft im zweiten Quartal 2010. Dies hat wohl mit dazu beigetragen, dass sich die Lageeinschätzung der vom ZEW befragten Finanzmarktexperten erneut verbessert hat. Sie befindet sich erstmals seit Juli 2008 wieder im positiven Bereich. Diese deutliche Verbesserung der Lage bei gleichzeitigem Rückgang der Erwartungen signalisiert, dass das Aufwärtspotential der deutschen Wirtschaft bis zum Jahresende weitgehend ausgeschöpft zu sein scheint. Ausschlaggebend für die gedämpften Erwartungen dürften auch die Schuldenkrise und die daraus resultierenden Sparmaßnahmen in verschiedenen Ländern sein.

"Im Gegensatz zur recht positiven Beurteilung der derzeitigen wirtschaftlichen Lage erwarten die Experten gegen Jahresende auf Grund nach wie vor bestehender Unsicherheiten über die Bewältigung der Finanzmarkt- und Schuldenkrise eine Abschwächung der Konjunkturdynamik", kommentiert ZEW-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Franz.

Die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage für Deutschland fällt im Juli erneut deutlich besser aus als im Vormonat. Der entsprechende Indikator steigt um 22,5 Punkte auf 14,6 Punkte. Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone sind im Juli um 8,1 Punkte gegenüber dem Vormonat gefallen und liegen nun bei 10,7 Punkten. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum verbessert sich um 14,3 auf minus 26,5 Punkte.

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