ZEW-Konjunkturerwartungen - Erwartungen stark rückläufig
ZEW-KonjunkturerwartungenDie ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sind im September 2010 um 18,3 Punkte gefallen und liegen nun bei minus 4,3 Punkten nach 14,0 Punkten im Vormonat. Mit diesem Wert befinden sie sich unter ihrem historischen Mittelwert von 27,2 Punkten.
Nach den starken Wachstumsraten im zweiten Quartal hat die Industrieproduktion im Monat Juli in Deutschland stagniert. Im Vormonatsvergleich gesunkene Auftragseingänge legen nahe, dass dies nicht nur eine vorübergehende Delle, sondern Vorbote einer sich abflachenden Wirtschaftsdynamik sein könnte. Auch die vom ZEW befragten Finanzmarktexperten gehen nun offenbar nicht davon aus, dass es im nächsten halben Jahr zu einer weiteren Verbesserung der Kapazitätsauslastung in Deutschland kommen wird. Grund dafür dürfte auch sein, dass in vielen Ländern die Konjunkturprogramme auslaufen und sich die Wirtschaft in vielen Industrieländern noch nicht von der Krise hat erholen können. Dies belastet die exportorientierten Branchen.
"Die Finanzmarktanalysten gewichten bei ihren Erwartungen Risiken stärker als bisher. Zum einen betrifft dies die Abkühlung der US-Konjunktur, zum anderen die nach wie vor ungelösten Probleme im Euroraum, wie sie beispielsweise durch die hohen Zinsspreads für griechische Staatsanleihen zum Ausdruck kommen. Die Gefahr eines erneuten Konjunktureinbruchs ist für Deutschland allerdings nach wie vor gering", kommentiert ZEW-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Franz.
Die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage für Deutschland fällt im September wieder deutlich besser aus als im Vormonat. Der entsprechende Indikator steigt um 15,6 Punkte auf 59,9 Punkte. Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone sind im September um 11,4 Punkte gegenüber dem Vormonat gefallen und liegen nun bei 4,4 Punkten. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum verbessert sich um 6,7 Punkte auf minus 6,3 Punkte.
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