Geschlossenheit nach Trump-Sieg wichtiger denn je

Kommentar

ZEW-Ökonom Oliver Schenker zur UN-Klimakonferenz 2024 (COP29) in Baku

ZEW-Ökonom Oliver Schenker betont, dass bei der UN-Klimakonferenz 2024 ein starkes Signal der Geschlossenheit wichtiger denn je.

Vom 11. bis 22. November findet in Baku (Aserbeidschan) die Weltklimakonferenz (COP29) statt. Nach der Wahl Donald Trumps steht viel auf dem Spiel. Dazu kommentiert Dr. Oliver Schenker, stellvertretender Leiter des Forschungsbereichs „Umwelt- und Klimaökonomik“ am ZEW Mannheim:

„Die COP29 in Baku steht vor der Herausforderung, das Pariser Klimaabkommen in Zeiten globaler Spannungen, zunehmender internationaler Fragmentierung und leerer Kassen am Leben zu halten. Nach dem Sieg Donald Trumps bei der Präsidentschaftswahl in den USA wird das sicherlich nicht leichter. Viele befürchten, dass die USA in der zweiten Amtsperiode Trumps erneut aus dem Pariser Abkommen austreten werden, wie es 2017 schon einmal geschah.

Ein starkes Signal der Geschlossenheit wäre wichtiger denn je. Bei zentralen Themen wie dem Ausstieg aus fossilen Energien sind zwar keine bahnbrechenden Fortschritte zu erwarten, aber mit einer Einigung  in anderen Feldern könnte die internationale Klimadiplomatie bei der Bewältigung dieses globalen Problems Handlungsfähigkeit zeigen.

Hoch oben auf der Agenda steht die Finanzierung der globalen Energiewende und die Anpassung an den Klimawandel. Viele Entwicklungs- und Schwellenländer fordern eine deutlich größere finanzielle Unterstützung als bisher. Das stößt bei etlichen Industrieländern allerdings nur auf geringen Widerhall.

Umso wichtiger wären Fortschritte bei den Verhandlungen, um internationale Kohlenstoffmärkte zu schaffen, deren Möglichkeit im Pariser Abkommen unter Artikel 6 vorgesehen wird. Mit einer Einigung über robuste Regeln und Standards für einen internationalen Emissionshandel, der tatsächliche Emissionsminderungen generiert, wäre viel gewonnen. Sie könnte eine wichtige Grundlage für kostengünstigen, effizienten und kooperativen internationalen Klimaschutz in der Zukunft sein.“