ZEW/gif veröffentlichen erstmalig Prognosen für deutsche Büroimmobilienmärkte - Grundtendenz wenig positiv

Forschung

An den fünf größten deutschen Bürostandorten, Berlin, Hamburg, Frankfurt, Düsseldorf und München, ist bis Ende 2011 mit sinkenden Renditen für Büroräume zu rechnen. Die Spitzenmiete wird bis Ende 2010 leicht sinken, im Jahr 2011 ist dann von einer Marktstabilisierung auszugehen. Der Besorgnis erregende Leerstand in Frankfurt wird voraussichtlich weiter zunehmen, während der Anstieg der Leerstände in Berlin bis Ende nächsten Jahres am geringsten sein wird. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage, die der gif-Arbeitskreis "Marktanalysen und Bedarfsprognosen" in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH (ZEW) Mannheim im August 2010 durchgeführt hat.

Gegenstand der Umfrage war die zukünftige Entwicklung an den fünf größten deutschen Bürostandorten. Angeschrieben wurden für die erstmals durchgeführte Befragung 18 Unternehmen, die für den deutschen Büromarkt Prognosen erstellen. Von diesen haben 16 geantwortet, darunter auch diejenigen, die bislang ihre Prognosen nicht veröffentlicht haben. Der Tätigkeitsschwerpunkt der antwortenden Unternehmen lag dabei auf Beratern/Maklern,Investoren, Bestandhaltern und Researchunternehmen.
Die Initiatoren der Befragung, Jaroslaw Morawski und Ullrich Werling, sind mit der Beteiligung an der Umfrage sehr zufrieden: "Es gibt in Deutschland rund 18 Institutionen, die methodisch einwandfreie Büromarktprognosen erstellen.Dass davon 16 mitgemacht haben, ist ein tolles Ergebnis und ein Beleg für das Interesse in der Branche, mehr für Transparenz und Professionalität zu tun."

Ziel der Erhebung ist es, die eigenständigen quantitativen Prognosen der Teilnehmer zusammenzufassen, dem Markt zugänglich zu machen und somit einen Beitrag zur Erhöhung der Transparenz an den Immobilienmärkten zu leisten. Im Unterschied zu der bekannten Erhebung von Stimmungen und Erwartungen wurden in der ZEW/gif-Befragung erstmals exakte Prognosedaten der wichtigsten Akteure am deutschen Markt erhoben. Diese beziehen sich auf die maßgeblichen Variablen "Leerstand", "Spitzenmiete" und "Spitzenrendite". Die Prognosen beziehen sich auf die Zeit bis Ende 2011.

Um eine professionelle methodische Umsetzung zu gewährleisten und Neutralität zu wahren, wurden die Daten vom ZEW ausgewertet. Felix Schindler, Wissenschaftler am ZEW, kommentiert die Ergebnisse wie folgt: "Trotz einer nicht unerheblichen Streuung ist eine Grundtendenz in den Antworten zu erkennen: Die Grundtendenz ist nach wie vor wenig positiv."

"Die Erhebung soll künftig in einem Halbjahresrhythmus wiederholt werden", umreißt gif-Arbeitskreisleiter Thomas Beyerle die nächsten Schritte der Erhebung. Insbesondere sollen in der nächsten Erhebungsrunde die Prognosen den tatsächlich eingetretenen Entwicklungen gegenübergestellt werden.

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Prof. Dr. Felix Schindler, Telefon: 0621/1235-378, E-Mail: schindler@zew.de