Indien als Gastland für Joint Implementation-Projekte
Referierte Fachzeitschrift // 1999Wir stellen in diesem Aufsatz die Bedeutung Indiens für einen effektiven globalen Klimaschutz durch Joint Implementation dar. Weiterhin geben wir Hinweise für eine erfolgsversprechende Institutionali-sierung dieses Flexibilisierungsmechanismus' in Indien. Dabei zeigt sich, daß Indien vor allem im Energiesektor und der Schwerindustrie ökonomisch effiziente und ökologisch effektive Projekte zusammen mit Industriestaaten umsetzen könnte, welche zudem positive externe Effekte für die indische Gesellschaft mit sich brächten. Die Analyse der indischen Haltung zu Joint Implementation bei den Klimaverhandlungen und das geringe Aktivitätsniveau indischer Behörden in bezug auf Klimaschutz zeigt jedoch, daß der indische Staat bislang nicht gewillt ist, die entwicklungs- und umweltpolitischen Chancen von Joint Implementation zu nutzen. Unser Vorschlag einer institutionellen Umsetzung von Joint Implementation in Indien ist in diesem Zusammenhang als Anregung zu verstehen, die beispielsweise durch Umweltlobbyisten bei den Klimaverhandlungen den indischen Delegierten vermittelt werden könnte.
Bräuer, Wolfgang und Oliver Kopp (1999), Indien als Gastland für Joint Implementation-Projekte, Zeitschrift für Umweltpolitik & Umweltrecht 3 , 385-412