Internationaler Emissionshandel nach In-Kraft-Treten des Kyoto-Protokolls: Wichtige Rahmengröße für die nationale Klimaschutzpolitik
Referierte Fachzeitschrift // 2003Die wichtigsten Industriestaaten verpflichteten sich 1997 im Protokoll von Kioto, die Emissionen der sechs bedeutendsten Treibhausgase in den Jahren 2008 bis 2012 um durchschnittlich fünf Prozent gegenüber dem Emissionsniveau von 1990 zu verringern. Nach jahrelangen zähen Verhandlungen, in deren Verlauf die USA im März 2001 ihre Teilnahme am Kioto-Abkommen aufkündigte, konnten bei den Vertragsstaatenkonferenzen der Klimarahmenkonvention in Bonn und Marrakesch strittige Implementierungsfragen gelöst werden. Mit der Ratifikation des Protokolls durch die EU, Japan, Kanada, Mittel- und Osteuropa sowie der angekündigten Ratifikation Russlands steht das Kioto-Protokoll - zehn Jahre nach dem Erdgipfel von Rio und der dortigen Unterzeichnung der Klimarahmenkonvention - vor dem In-Kraft-Treten. Der vorliegende Beitrag quantifiziert mit Hilfe eines Welthandelsmodells internationale Zertifikatepreise für realistische Szenarien einer Umsetzung des Kioto-Protokolls. Diese stellen eine wichtige Rahmengröße für die deutsche Klimaschutzpolitik dar und können als belastbare Parametervorgabe für detaillierte nationale Simulationsanalysen dienen.
Böhringer, Christoph und Andreas Löschel (2003), Internationaler Emissionshandel nach In-Kraft-Treten des Kyoto-Protokolls: Wichtige Rahmengröße für die nationale Klimaschutzpolitik, Zeitschrift für Umweltpolitik & Umweltrecht 2/2003 , 129-144