The Determinants of Capital Structure: Some Evidence from Banks
ZEW Discussion Paper Nr. 08-015 // 2008Dieses Papier untersucht ob die Faktoren, die die Kapitalstruktur von Industrieunternehmen bestimmen, auch einen Einfluss auf die Kapitalstruktur von Banken haben. Die Kapitalstruktur von Banken variiert stark in der cross section, was der allgemeinen Ansicht widerspricht, dass die Kapitalstruktur von Banken allein von Regulierung bestimmt ist. Banken werden fast immer von Stichproben ausgeschlossen, die sich mit Kapitalstruktur beschäftigen und stellen deshalb eine natürliche "hold-out" Stichprobe dar, die sich zudem noch durch eine große Homogenität und ungewöhnliche institutionelle Rahmenbedingungen auszeichnet. Die Stichprobe in diesem Papier besteht aus den 200 größten, am Aktienmarkt gehandelten, Banken in der EU und den USA. Die Daten erstrecken sich von 1991 bis 2004 und die Stichprobe wurde mit großer Sorgfalt für survivorship bias korrigiert. Das Papier zeigt, dass die gleichen Faktoren, die die Kapitalstruktur von Industrieunternehmen bestimmen, auch die Kapitalstruktur von großen, an der Börse gehandelten Banken in der EU und den USA erklären können. Das Zeichen und die ökonometrische Signifikanz der Koeffizienten der meisten Variablen sind identisch und ökonomisch sind die Effekte eher stärker als für Industrieunternehmen. Wir sind nicht in der Lage einen Einfluss der Regulierung auf die Kapitalstruktur von Banken empirisch festzustellen. Diese Schlussfolgerung ergibt sich aus Regressionen mit Markt- und Bilanz-Verschuldung, wenn wir für Risiko und Makrofaktoren kontrollieren und auch wenn wir den Effekt von Kapitalreserven in Betracht ziehen. Sie gilt auch denn, wenn wir die Regressionen separat für Banken in den USA und Europa schätzen, und ist stabil im Zeitablauf. Wir erhalten weiterhin konsistente Ergebnisse, wenn wir die Tier1 Kapitalrelation als abhängige Variable verwenden. Nur für Banken, die sehr nahe an dem regulatorischen Minimum sind, schwächt sich der Effekt der Variablen ab. Weiterhin dokumentieren wir, dass neben den üblichen Finanzstrukturvariablen, unbeobachtbare fixed effects, die sich im Zeitablauf nicht ändern, sehr wichtig sind in der Bestimmung der Kapitalstruktur von Banken. Banken mit viel (wenig) Eigenkapital am Anfang der Stichprobe haben auch viel (wenig) Eigenkapital am Ende der Stichprobe. Das bestätigt ein ähnliches Ergebnis für Industrieunternehmen in einer Stichprobe mit völlig anderen rechtlichen und institutionellen Rahmenbedingungen. Diese Stabilität in der Kapitalstruktur im Zeitablauf und die Stabilität der Unterschiede in der cross-section kontrastiert stark mit den gleichförmigen Kapitalregelungen unter Basel I. Die Ergebnisse dieses Papier sind konsistent mit dem market discipline Ansatz zur Bankenregulierung, die sich mit der Frage auseinandergesetzt hat, warum Bankenkapital in den USA und anderen Ländern so viel höher ist, als es Regulierung vorschreibt. Das Papier hat außerdem einen Bezug zu neueren Papieren, die theoretisch zeigen, warum Banken optimale Kapitalstrukturen haben, in denen Kapitalvorschriften nicht bindend sind.
Gropp, Reint und Florian Heider (2008), The Determinants of Capital Structure: Some Evidence from Banks, ZEW Discussion Paper Nr. 08-015, Mannheim.