Increasing Energy and Resource Efficiency Through Innovation – An Explorative Analysis Using Innovation Survey Data
ZEW Discussion Paper Nr. 09-056 // 2009Umweltinnovationen tragen zur Verbesserung der Umwelteigenschaften von Produkten und Prozessen bei, und erhöhen gleichzeitig ihre Ressourceneffizienz. Dies gilt insbesondere für Energie- und Ressourceneffizienz-Innovationen (im Folgenden: EREIs), die als Win-Win-Optionen gelten. Die deutsche Nachhaltigkeitsstrategie hat zudem die Verdopplung der Ressourceneffizienz bis 2020 bezogen auf das Referenzjahr 1994 als Ziel ausgegeben. Zwischen 1994 und 2007 stieg die Ressourcenproduktivität allerdings lediglich um 35%, so dass sich zusätzlicher Handlungsbedarf ergibt. Es stellen sich eine Reihe von Fragen: Wie performieren Firmen bezüglich ihrer Energie- und Materialeffizienz? Was unterscheidet EREIs aus Sicht der Firmen von anderen Innovationen? Welche Auswirkungen haben EREIs auf den Unternehmenserfolg? Dieses Papier steuert zu der Diskussion eine Auswertung des deutschen Innovationspanels 2005 bei. In den Jahren 2002 bis 2004 haben rund 6.600 Firmen in Deutschland EREIs eingeführt. Es lassen sich statistisch signifikante Unterschiede zwischen Firmen mit EREIs und anderen Innovatoren feststellen: EREI-Firmen sind beispielsweise produktiver, d.h. die Umsätze pro Mitarbeiter sind ungefähr 15% höher. Ihre Prozessinnovationen verfolgen in stärkerem Ausmaß das Ziel der Kostenreduktion, denn steigende Energie- oder Materialeffizienz ist c.p. mit geringeren Stückkosten verbunden. Interessanterweise ist mit EREIs öfter das Ziel der Qualitätsverbesserung von Prozessen verbunden, das auch erreicht wird. Dies bedeutet, dass erfolgreiche Anstrengungen im Bereich EREI auch die Produktcharakteristika verändern. Effizientere Prozesse können höhere Qualitätsstandards erfüllen und verbessern so die Produktqualität. EREI Firmen erreichen ebenfalls höhere Rationalisierungseffekte durch ihre Prozessinnovationen. Dies zeigt, dass ein klarer Anreiz für EREIs in der Realisierung von Kostenreduktionen besteht. Darüber hinaus werde Innovationsbarrieren von Firmen mit EREIs stärker wahrgenommen. Es kann die Schlussfolgerung gezogen werden, dass – wie erwartet – EREIs von vielen Faktoren beeinflusst werden. Auf der Angebotsseite sind F+E Budgets, Forschungsinfrastruktur und Netzwerke mit anderen Firmen wichtige fördernde Einflüsse. Firmen mit EREIs weisen zudem eine hohe Produktivität, höhere Kostenreduktionen sowie eine höhere Produktqualität auf. EREIS sind komplexe Aktivitäten, die regulatorischer Unterstützung bedürfen. Keinen Unterschied gibt es in der finanziellen Förderung von EREIs im Vergleich zu anderen Innovationen. Zwar sind EREIS nicht erfolgreicher als andere Innovationen, aber auch nicht weniger: somit leisten sie einen substanziellen Beitrag zum ökonomischen Erfolg der Firmen.
Rennings, Klaus und Christian Rammer (2009), Increasing Energy and Resource Efficiency Through Innovation – An Explorative Analysis Using Innovation Survey Data , ZEW Discussion Paper Nr. 09-056, Mannheim, erschienen in: Czech Journal of Economics and Finance (CJEF).