Team Heterogeneity in Startups and its Development over Time
ZEW Discussion Paper Nr. 13-058 // 2013Eine weitverbreitete Ansicht in der Managementliteratur ist, dass die Mitglieder des Gründungsteams eines Unternehmens unterschiedliche Hintergründe haben sollten. Die Begründung dafür ist, dass Heterogenität mit einem breiten Spektrum an Perspektiven und Kreativität einhergeht, was wiederum zu einer besseren Performance des Teams und damit des Unternehmens führt. Auf der anderen Seite kann Heterogenität auch mit Nachteilen wie emotionalen Konflikten oder Koordinationskosten verbunden sein, die Menschen dazu verleiten, sich homophil zu verhalten, d.h., sich mit anderen zusammen zu schließen, die ähnliche Charakteristika wie sie selber haben.
Bestehende Studien, mit denen die Beziehung zwischen Teamheterogenität und der Performance von jungen Unternehmen analysiert wird, kommen zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen, was den Einfluss von Teamheterogenität auf die Unternehmensperformance betrifft. Diese Studien basieren allerdings oft auf sehr kleinen und sehr selektiven Stichproben.
In diesem Papier untersuchen wir die Heterogenität der Belegschaft von Gründungen hinsichtlich Ausbildung, Alter und Löhnen. Die Analysen beruhen auf einem Datensatz, der alle Unternehmen in Dänemark umfasst, die im Jahr 1998 gegründet wurden. Wir können die jungen Unternehmen bis zum Jahr 2001 verfolgen, was uns in die Lage versetzt, auch die Veränderung in der Zusammensetzung der Belegschaft über die Zeit zu analysieren. Dies ist ein Aspekt, der bislang aufgrund von Datenbeschränkungen kaum untersucht werden konnte.
Als methodischen Beitrag simulieren wir die Teamheterogenität in einer Situation mit zufällig zusammen gesetzten Teams, mit der wir die tatsächlich beobachtete Heterogenität in der Belegschaft der Gründungen vergleichen. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Belegschaft im Gründungsjahr im Vergleich zur Belegschaft in unserer Referenzsituation signifikant homogener ist. Wir können weiterhin feststellen, dass die Belegschaft über die Zeit heterogener wird, d.h., in den Gründungen werden Beschäftigte mit Charakteristika eingestellt, die sich von den Charakteristika der Belegschaft im Gründungsjahr unterscheiden. Der vermutlich schlechte Mix der Charakteristika in der Belegschaft wird also angepasst, wenn die Unternehmen älter werden. Die Zunahme der Heterogenität ist allerdings geringer als in einer Situation, in der die jungen Unternehmen neue Beschäftigte nach dem Zufallsprinzip einstellen würden. Diese Ergebnisse gelten sowohl für wissensintensive als auch für nicht-wissensintensive Unternehmen, wenngleich die Belegschaft in wissensintensiven Unternehmen etwas heterogener ist als in nicht-wissensintensiven Unternehmen.
Kaiser, Ulrich und Bettina Müller (2013), Team Heterogeneity in Startups and its Development over Time, ZEW Discussion Paper Nr. 13-058, Mannheim.