2006 - Textil-, Bekleidungs- und Lederindustrie
Branchenreport Innovationen // 2006Jahrg. 14, Nr. 9, Mäz 2007
Die Textil-, Bekleidungs- und Lederindustrie befindet sich seit Jahren in einem tiefgreifenden Strukturwandel. Seit 2000 sank der Umsatz um 15% und betrug 2005 nur noch 23,7 Mrd. €. Der Preisdruck durch Anbieter aus Niedriglohnländern ist unvermindert hoch. Fallende Umsätze und niedrige Margen erschweren auch die Finanzierung von Innovationen, sodass die Innovationsaufwendungen in der Branche seit vielen Jahren rückläufig sind. 2005 erreichten sie mit 0,51 Mrd. € den zweitniedrigsten Wert seit 1992. Für 2006 und 2007 sind allerdings wieder steigende Innovationsbudgets geplant. 2006 sollen sie 0,53 Mrd. € und 2007 0,57 Mrd. € erreichen. Im Jahr 2005 wurden nur 1,9% des Branchenumsatzes in Innovationsprojekte reinvestiert. Nachdem der Anteil der Innovatoren im Jahr 2004 leicht zugenommen hatte, fiel er 2005 wieder deutlich auf 47%. In den Jahren 2006 und 2007 wird die Innovationsbeteiligung mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder steigen. Denn viele der zuletzt nicht innovationsaktiven Unternehmen überlegten zum Befragungszeitpunkt im Frühjahr 2006 den Einstieg in Innovationsprojekte 2006 oder 2007. Der Anteil der Unternehmen, die durch Prozessinnovationen ihre Kosten senken konnten, verharrte mit 15% auf einem niedrigen Niveau. Die durchschnittliche Kosteneinsparung durch Prozessinnovationen konnte allerdings gegenüber dem Vorjahr beinahe verdoppelt werden und erreichte 2005 3,1% im Mittel aller Unternehmen. Hier machen sich der Strukturwandel und die damit einhergehenden Rationalisierungsmaßnahmen bemerkbar. Der Umsatzanteil mit Marktneuheiten ist 2005 dagegen erneut gefallen und beträgt nun 3,8% (-0,3 Prozentpunkte gegenüber 2004).