2005 - Chemie, Pharma und Mineralöl
Branchenreport Innovationen // 2005Jahrg. 13, Nr. 6, Mai 2006
Nach mehreren Jahren verstärkter Innovationsanstrengungen in der chemischen Industrie (inkl. Pharma- und Mineralölindustrie) Deutschlands stiegen 2004 die Innovationsaufwendungen nicht mehr weiter. Mit 11,8 Mrd. € konnte aber das hohe Vorjahresniveau gehalten werden. Für 2005 lassen die Planungen der Unternehmen von Mitte 2005 einen erneuten Anstieg auf 12,2 Mrd. € erwarten. Für 2006 rechneten die Chemieunternehmen sogar mit einem neuen Rekordwert der für Innovationsprojekte bereitgestellten Mittel von 12,7 Mrd. €. Mit einer Innovationsintensität von 5,1% liegt die Chemieindustrie an vierter Stelle der Industriebranchen. Der Anteil der innovierenden Unternehmen – der wesentlich vom Verhalten der kleinen und mittelgroßen Unternehmen (KMU) geprägt wird – fiel 2004 merklich auf 72%, nach 82% im Jahr 2003. Für 2005 ist mit einer ähnlich hohen Innovationsbeteiligung wie im Jahr 2004 zu rechnen, für 2006 könnte der Anteil der innovativ tätigen Unternehmen wieder ansteigen. Allerdings hatten Mitte 2005 9% der Chemieunternehmen noch nicht entschieden, ob sie sich im Jahr 2006 in Innovationsprojekten engagieren werden. Der Umsatzanteil, der mit Marktneuheiten erzielt werden konnten, sank 2004 um 1,8 Prozentpunkte auf nun 3%. Demgegenüber waren die Maßnahmen zur Kostensenkung im Jahr 2004 von Erfolg gekrönt. Die Chemieunternehmen konnten ihre Stückkosten mit Hilfe von Prozessinnovationen um 6,2% senken, nach 3,7% im Jahr 2003. Für 2005 und 2006 sind weiterhin hohe Rationalisierungserfolge mit Hilfe von neuen Verfahren wahrscheinlich. Jedenfalls plante eine zunehmende Zahl von Chemieunternehmen, sich in diesen Jahren mit Prozessinnovationen zu befassen.