Wohlstand für alle
Gutachten // 2017Die Studie „‚Wohlstand für alle‘: Wie inklusiv ist die Soziale Marktwirtschaft?“ des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) im Auftrag der Bertelsmann Stiftung geht der Frage nach Anspruch und Wirklichkeit der Sozialen Marktwirtschaft auf den Grund. Die Diskussionsbeiträge hierzu sind vielfältig und weit davon entfernt, ein einheitliches Bild zu zeichnen. Einerseits wird auf die sinkende bzw. stagnierende Reallohnentwicklung der unteren Einkommensklassen und das damit verbundene Schrumpfen der Mittelklasse in den vergangenen 30 Jahren hingewiesen. Andererseits wird vielfach der Standpunkt vertreten, dass durch zusätzliche Beschäftigungsmöglichkeiten im unteren Einkommenssektor die Möglichkeit zu sozialem Aufstieg überhaupt erst eröffnet wird. Zudem verteile das deutsche Steuer- und Transfersystem im internationalen Vergleich bereits jetzt überdurchschnittlich viel um. Doch wie stellt sich die langfristige Entwicklung der Sozialen Marktwirtschaft ab Gründung der Bundesrepublik Deutschland mit Blick auf die wirtschaftliche Dynamik sowie ihre Inklusivität dar? Ein vorrangiges Ziel der Studie ist, über vorherrschende Kurzfristbetrachtungen hinauszugehen und durch eine historische Betrachtung ein umfassenderes Bild der Entwicklung des materiellen Wohlstands und dessen Verteilung in der Bundesrepublik zu zeichnen. Hauptergebnis: Der materielle Wohlstand in Deutschland ist heute so groß wie nie zuvor, doch nicht alle profitieren in gleichem Maße. Damit ist die Frage nach der fairen Teilhabe an den Wohlstandsgewinnen für eine tragfähige Soziale Marktwirtschaft zentraler denn je.
Peichl, Andreas, Paul Hufe, Iryna Kyzyma und Martin Streng (2017), Wohlstand für alle, Wie inklusiv ist die Soziale Marktwirtschaft?, Bertelsmann Stiftung, Gütersloh