The Spatial Dimension of Public Performance Benchmarking: Empirical Evidence from Swedish Municipalities

Research Seminare

Benchmarking wird genutzt um die Leistungsfähigkeit lokaler Regierungen in Gegenüberstellung mit gleichartigen Institutionen zu messen und zu verglichen. Nach allgemeiner Einschätzung bringt diese Vorgehensweise zwei große Vorteile mit sich: einerseits die Vermeidung schwacher Leistung, andererseits die Leistungsverbesserung durch geteiltes Wissen zu innovativen Praktiken. In einer Welt der Schuldzuweisungen und des politischen Wettbewerbs haben Politiker und Bürokraten jedoch allen Grund zur Vorsicht, wenn es darum geht, Informationen zur Leistungsfähigkeit zu präsentieren und zu vergleichen. Die Faktoren hinter der freiwilligen Teilnahme am Benchmarking wurden bislang nur begrenzt untersucht.

Die dem ZEW Research Seminar zugrundeliegende Arbeit untersucht, weshalb sich manche schwedischen Gemeinden zur freiwilligen Teilnahme an einem leistungsbasierten Benchmarking-Projekt entschlossen haben, während andere das nicht getan haben. Die Zahl der am Projekt teilnehmenden Gemeinden stieg sprunghaft von weniger als 60 (von 290) im Jahr 2006 auf 211 Teilnehmer im Jahr 2013 an. Die Theorie und vereinzelte Berichte legen nahe, dass es in einem solchen Kontext zu räumlichen Spillover-Effekten kommt. Das heißt, dass die Entscheidung einer Gemeinde am Benchmarking teilzunehmen scheinbar vom Wert der abhängigen Variable Y in angrenzenden Gemeinden beeinflusst wird. Bei der Analyse beträgt die binär abhängige Variable 1, wenn eine Gemeinde im Jahr t (mit t = 2007,…, 2013) an dem Projekt teilgenommen hat, andernfalls liegt sie bei 0. Es wird ein linearisiertes GMM-Logit-Modell verwendet. Dabei wird eine Reihe wirtschaftspolitischer Variablen berücksichtigt, einschließlich Gemeinde-Größe (nach Einwohnerzahl), organisatorische Effizienz, Haushaltssituation und Zusammensetzung des Gemeinderats.

Überraschenderweise ließen sich nur begrenzt statistische Belege für räumliche Spillover-Effekte bei der Teilnahme an Benchmarking-Projekten feststellen. Auffällig ist, dass die Wahrscheinlichkeit der Teilnahme im Jahr t von der Teilnahme im Vorjahr (t-1) bestimmt wird. Die Vorteile der Kenntnis des eigenen Leistungsstandes sowie der gemeinsame Austausch unter Praktikern überwiegen scheinbar die Teilnahmegebühren und Opportunitätskosten. Der soziale Gruppenzwang, ein Schlüsselelement des konsensorientierten politischen Systems in Schweden, könnte ein zusätzlicher Grund für die Gemeinden sein, weiterhin am Projekt teilzunehmen.

Personen

Dr. Tim  Jäkel

Tim Jäkel // Deutsches Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung Speyer (FÖV)

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