Nachwuchsforschungsgruppe Co-Creation
Nachwuchsforschungsgruppe zu Co-Creation
- Wer kooperiert mit Unternehmen in Co-Creation-Prozessen?
- Was sind die Determinanten für erfolgreiche Co-Creation-Prozesse von Unternehmen?
- Was sind die Auswirkungen von Co-Creation-Prozessen auf Unternehmensleistung, Wirtschaft und Gesellschaft?
- Wie kann die Politik Co-Creation-Prozesse unterstützen und regulieren?
Was ist Co-Creation?
Co-Creation bezeichnet aus Unternehmenssicht die Nutzung der Expertise externer Stakeholder als Ressource für ihre Innovationsaktivitäten. Doch im Gegensatz zur traditionellen, einseitigen Beschaffung der Expertise durch Unternehmen, zeichnet sich Co-Creation durch eine multidirektionale Einbindung aller Beteiligten aus. In ihrem Rahmen arbeiten die beteiligten Akteure explizit zusammen, um gemeinsame Ziele zu definieren und ihre Ressourcen zu teilen.
Die externen Stakeholder von Unternehmen sind vielfältig. Vor allem Kundinnen und Kunden, öffentliche Behörden, wissenschaftliche Institute und Industriepartner spielen eine bedeutende Rolle bei der Nutzung von Co-Creation in Innovationsprozessen. Einige Beispiele hierfür sind die digitale Plattform Co-Create IKEA, auf der IKEA aktiv mit seinen Kundinnen und Kunden kommuniziert, um ihr Produkt- und Serviceangebot zu verbessern; ebenso die von der EU finanzierte vorkommerzielle Auftragsvergabe für ein Frühwarnsystem zur Überwachung des Gesundheitszustands von Patienten/-innen durch CheckPoint Cardio; außerdem die Gründung von ISTARI.AI und deren fortlaufende Partnerschaft mit dem ZEW sowie die gemeinsame Entwicklung des COVID-19-Impfstoffs COMIRNATY durch BIONTECH und Pfizer.
Was sind die Ziele der Gruppe?
Obwohl Fallstudien zunehmend die Bedeutung von Co-Creation bei der Förderung des Wissenstransfers und ihre Fähigkeit zur Schaffung zusätzlichen gesellschaftlichen Mehrwerts durch die Berücksichtigung der Präferenzen aller Stakeholder aufzeigen, ist die Forschung auf diesem Gebiet noch begrenzt. Die ZEW-Nachwuchsforschungsgruppe „Co-Creation“ hat sich zum Ziel gesetzt, quantitative Beweise für die Verbreitung von Co-Creation-Prozessen sowie ihre gesellschaftlichen Auswirkungen zu liefern. Darüber hinaus strebt die Gruppe an, die aktuelle politische Diskussion über den Wissenstransfer zu nutzen, um die Bedeutung multidirektionaler Wissensflüsse zwischen unterschiedlichen Akteuren hervorzuheben. In einem ersten Schritt geht es darum, politischen Entscheidungsträgern/-innen zuverlässige Informationen über die Verbreitung von Co-Creation-Prozessen zur Verfügung zu stellen. In einem zweiten Schritt möchte die Gruppe sich als bedeutender Akteur bei der zukünftigen Evaluierung einer wachsenden Anzahl von Politikmaßnahmen zur Co-Creation von Innovationen positionieren.