Abtprimas Dr. Notker Wolf, Abtprimas des Benediktinerordens und Großkanzler der Päpstlichen Hochschule Sant' Anselmo in Rom, referierte am 14. März 2012 am ZEW über Finanzmärkte und Ethik. Zu der Veranstaltung im Rahmen der Mannheimer Wirtschafts- und Währungsgespräche konnte ZEW-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Franz fast 400 Gäste am ZEW begrüßen. Die Mannheimer Wirtschafts- und Währungsgespräche, eine Vortragsreihe, die regelmäßig kreditwirtschaftlich relevante Themen aufgreift, werden von der Bankenvereinigung Rhein-Neckar Mannheim unterstützt.

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Zentrale These des Abtprimas war seine Überzeugung, dass freiheitliches Handeln ein sehr hohes gesellschaftliches Gut sei, das es zu schützen gelte. "Nur in Freiheit sind wir Menschen kreativ, innovativ und wettbewerbsfähig", sagte Wolf. Wo allerdings Freiheit herrsche, sei auch das Versagen des menschlichen Handelns gegeben, mahnte er an. Dies habe die jüngste Finanzmarktkrise einmal mehr gezeigt. Hier sei das durchaus berechtigte Gewinnstreben des Menschen in Gier umgeschlagen. Freiheit müsse deshalb immer in einem durch Gesetze und Normen gegebenen Ordnungsrahmen stattfinden. Allerdings könne auch der Staat nicht jedem einzelnen die Verantwortung abnehmen, für sein eigenes Handeln einzustehen. Die Menschen müssten ihr Tun im Zusammenhang sehen und die Auswirkungen ihres Handelns auf andere berücksichtigen. Dies sei ein Spannungsverhältnis, das es auszuhalten und täglich neu auszuloten gelte. Aber wie könne der Mensch das richtige Maß finden und halten? Er setze hier sein ganzes Vertrauen in die Jugend, zeigte sich Wolf optimistisch. Junge Menschen verfügten über ein starkes Gerechtigkeitsempfinden und die Kraft, Dinge anzupacken und zu verändern. Die älteren Generationen müssten die Jungen hierin unterstützen und ihnen Vorbild sein. "Gott hat uns die Freiheit gegeben, das Gute zu tun", erinnerte Wolf zum Abschluss seines Vortrags.

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Kathrin Böhmer
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