Berufliche Qualifikation und Integrationstempo entscheiden über die Kosten der Aufnahme Geflüchteter

Forschung

Der Flüchtlingsstrom nach Europa stellt die Volkswirtschaften der Union auf die Probe.

Eine Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) im Auftrag der Heinrich Böll Stiftung untersucht die Folgen der aktuellen humanitären Zuwanderung nach Deutschland für die Nachhaltigkeit der öffentlichen Haushalte. Mit dem Instrument der Generationenbilanzierung simuliert der Verfasser der Studie, Prof. Dr. Holger Bonin, Leiter des Forschungsbereichs Arbeitsmärkte am ZEW, ein Spektrum an möglichen Budgetentwicklungen, wobei die Dauer bis zur ökonomischen Integration und die am Arbeitsmarkt verwerteten beruflichen Qualifikationen als aktiv gestaltbare Größen im Fokus stehen.

Die Befunde der Studie zeigen unter anderem: Die Zuwanderung aus humanitären Gründen kann die deutschen Staatsfinanzen auf lange Sicht entlasten. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass möglichst schnell eine ausreichende Integration der geflüchteten Menschen in den Arbeitsmarkt gelingt. Die Nachhaltigkeit der öffentlichen Haushalte verbessert sich, wenn die Geflüchteten im Mittel die fiskalische Leistungsfähigkeit von beruflich qualifizierten Einheimischen erreichen und der Integrationsprozess bis dahin nicht viel mehr als zehn Jahre dauert.

Misslingt allerdings die Integration der Geflüchteten in qualifizierte Beschäftigung, könnten auf die Bürgerinnen und Bürger auf lange Sicht spürbare finanzielle Zusatzbelastungen zukommen.

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Prof. Dr. Holger Bonin, Telefon 0621/1235-151, E-Mail bonin@zew.de