Internationale Expertinnen und Experten zu Digitaler Ökonomie am ZEW vereint
Konferenzen22. Konferenz zum Thema „Economics of Information and Communication Technologies”
Am 27. und 28. Juni 2024 fand am ZEW Mannheim die 22. Konferenz „Economics of Information and Communication Technologies" statt, organisiert vom ZEW-Forschungsbereich „Digitale Ökonomie”. Während der zweitägigen Veranstaltung präsentierten und diskutierten internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in zwei parallelen Sessions ihre aktuellen empirischen und theoretischen Forschungsergebnisse. Die Konferenz, organisiert von Prof. Dr. Irene Bertschek, Dr. Dominik Rehse und Luca Sandrini, PhD, zählt seit vielen Jahren zu den bedeutendsten wissenschaftlichen Konferenzen im Bereich der Digitalen Ökonomie. Dies belegen die über 100 eingereichten wissenschaftlichen Arbeiten und rund 85 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
In insgesamt 14 Sitzungen wurde eine große Vielfalt von Themengebieten behandelt. Hierzu zählten unter anderem Arbeiten zu digitalen Fähigkeiten, künstlicher Intelligenz, Online-Werbung, sozialen Medien, Preissetzung in digitalen Märkten und digitalen Plattformen sowie deren Regulierung. Zwischen den Sitzungen konnten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler regelmäßig die Chance nutzen, sich über aktuelle Forschungsarbeiten und andere Anknüpfungspunkte auszutauschen und sich zu vernetzen.
Marktmacht und Lobbying: Keynote von Tommaso Valletti
Am ersten Konferenztag hielt Tommaso Valletti, Professor am Imperial College London, eine Keynote über den Zusammenhang von Marktmacht und politischer Einflussnahme durch Lobbying. Er erklärte, wie Unternehmensfusionen das Ausgabenvolumen für Lobbying beeinflussen können und wie Regulierungsbehörden die möglichen Auswirkungen solcher Fusionen bewerten sollten. Für weitere Forschungsprojekte betonte er die Notwendigkeit, die gesamtwirtschaftlichen Effekte von Unternehmenszusammenschlüssen und die Trends der Lobbying-Aktivitäten in ausgewählten Branchen zu erforschen. Sein Hinweis darauf, dass in den USA 85 Prozent der Lobbying-Ausgaben von Unternehmen getätigt werden, unterstrich die Relevanz des Themas.
Online-Homophilie und ihre Auswirkungen: Keynote von Maria Petrova
Am Morgen des zweiten Konferenztages folgten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Keynote von Maria Petrova, Professor an der Universität Pompeu Fabra, zum Phänomen der Online-Homophilie, nach der Individuen im Kontext sozialer Medien insbesondere mit Gleichgesinnten interagieren. Maria Petrova beleuchtete, wie das Internet und soziale Netzwerke zwar einerseits Distanzen überwinden und neue Kontakte fördern, andererseits jedoch auch zur Spaltung und Isolation beitragen können. Anhand ihres Forschungsprojektes demonstrierte sie, wie eine Änderung im Design von Facebook in betroffenen Regionen mit einer durchschnittlich intensiveren Nutzung der Plattform und verändertem sozialen Verhalten im Offline-Bereich einherging, einschließlich eines Rückgangs an Restaurantbesuchen.
Networking und Kultur
Das Dinner am ersten Konferenztag sowie die Zeit im Anschluss an die Sitzungen des zweiten Tages boten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Gelegenheit für weitere informelle Diskussionen. Eine Stadtführung durch Mannheim rundete die diesjährige Konferenz ab. Die Beteiligten freuen sich bereits auf die nächste Konferenz, die am 26. und 27. Juni 2025 stattfinden wird.